Geology Reference
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Khibina
Lovozero
10 km
Lovozero
Apatity
Vulkanite
Khibina
Lujavrit
Urtit-Foyait-Lujavrit (“ layered units “)
blau: apatit/loparitreiche Schichten
Rischorrit
Foyait
ultramafische Kumulate
Pulaskit
Urtit, Ijolith, Melteigit
Khibinit
apatitreiche Zonen
Karbonatit
poikilitischer Syenit
Abb. 3.59 Geologische Karte der agpaitischen Komplexe Khibina und Lovozero (Russland). Nach Arzamastsev 1994.
3.11.2
Khibina und Lovozero
tit-Nephelin, Apatit-Titanit), die zu den bedeutendsten Phosphat-
lagerstätten der Erde zählen und im Tagebau abgebaut werden.
Eine weitere Intrusion besteht aus einem exotischen K-reichen
agpaitischen Nephelinsyenit (Rischorrit), mit Na-armem Kalifeld-
spat, Leucit und dem Kalium-Zirkonium-Silikat Wadeit.
Schließlich intrudierte im Zentrum ein weiterer agpaitischer
Nephelinsyenit, der dem Khibinit ähnelt, aber als »Foyait«
bezeichnet wird. Zuletzt folgten noch Karbonatite und eine Viel-
zahl von alkalinen Gängen. Während inkompatible Elemente
in den durchschnittlichen Gesteinen von Khibina nur so stark
angereichert sind, dass sie gerade noch agpaitisch sind, gibt es
eine Vielzahl kleiner Pegmatite und hydrothermaler Gänge mit
extremer Zusammensetzung und vielfältiger Mineralogie.
Lovozero ist zwar kleiner, besteht aber aus stärker fraktio-
nieren Gesteinen. Der Komplex ist ebenfalls aus mehreren Intru-
sionen zusammengesetzt. Zu den ältesten Gesteinen zählt der
»poikilitische Syenit« (ein agpaitisches Gestein, das dem »Naujait«
von Ilimaussaq ähnelt). Das größte Volumen hat eine danach ge-
bildete agpaitische Intrusion mit ausgeprägter magmatischer
Schichtung (» layered units «), vergleichbar mit der Schichtung in
Layered Mafic Intrusions ( 7 Abschn. 3.3 ). Die zyklischen Lagen
( . Abb. 3.60 ) sind jeweils einige Meter oder Dutzende Meter
mächtig. Idealtypisch beginnen sie mit einem Gestein aus über-
wiegend Nephelin (Urtit). Nach oben hin nimmt der Gehalt an
Kalifeldspat graduell zu (Foyait), noch weiter oben wird auch
Ägirin ein Hauptmineral (Lujavrit). In der gesamten Schicht
kommen akzessorisch Minerale wie Loparit, Eudialith, Aenigma-
Die beiden größten agpaitischen Intrusionen befinden sich auf
der Kola-Halbinsel (Russland) in unmittelbarer Nachbarschaft
zueinander: Khibina (auch Chibiny geschrieben) und Lovozero
( . Abb. 3.59 ). Sie sind in einer kurzen Zeitspanne im Devon ent-
standen (Arzamastsev et al. 2007). Offensichtlich handelte es
sich um den subvulkanischen Bereich großer Calderavulkane. In
mehreren Phasen drangen unterschiedliche Magmen ein und
bildeten ringförmige Komplexe mit verschiedenen Plutoniten,
mit den jeweils jüngsten Gesteinen im Zentrum. Die agpaiti-
schen Magmen sind vermutlich durch extreme Fraktionierung
aus einem Nephelinitmagma entstanden.
Khibina besteht sowohl aus agpaitischen Nephelinsyeniten
als auch aus feldspatfreien Gesteinen des »Nephelinit-Clans«
(Melteigit, Ijolith, Urtit) und aus Karbonatit. Die Hauptphase des
Komplexes begann mit zwei Intrusionen von agpaitischem
Nephelinsyenit (die sich in ihrem Mineralgefüge unterscheiden).
Die Gesteine werden »Khibinit« genannt, sie sind relativ hell,
grobkörnig und enthalten neben etwas Eudialith und anderen
typischen Agpaitmineralen auch Titanit, was am hohen Ca-Ge-
halt des Magmas liegt.
Anschließend intrudierten Nephelinitmagmen und bildeten
Lagen unterschiedlicher Kumulatgesteine (Urtit, Ijolith, Melteigit),
die heute in einer sichelförmigen Zone aufgeschlossen sind. Ak-
zessorisch treten Agpaitminerale wie Eudialith und Aenigmatit
auf. In diesen Gesteinen gibt es auch apatitreiche Kumulate (Apa-
 
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