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Abb. 3.57 Der Kakortokit von Ilimaussaq ist eines der spektakulärsten Beispiele von magmatischem Layering. Regelmäßig wiederholt sich
eine Abfolge von schwarzen, roten und weißen Schichten, in denen die Minerale Eudialith, Arfvedsonit und Alkalifeldspat in wechselnden
Anteilen enthalten sind. © F. Neukirchen.
an, dass es sich um die nach der Bildung des Kakortokits ver-
bliebene Restschmelze handelt (Pfaff et al. 2008). Das Gestein
ist feinkörnig und relativ dunkel, es enthält überwiegend
Ägirin oder Arfvedsonit, Alkalifeldspat, Nephelin und Eudialith
(oder andere komplexe Minerale). Die Kristalle sind häufig ein-
geregelt.
Während der Kristallisation des Lujavrits wurde schließlich
ein spätmagmatisches hydrothermales Fluid freigesetzt (Graser
et al. 2008, Markl & Baumgartner 2002), dessen pH beim weite-
ren Abkühlen durch die Reaktion mit dem Gestein anstieg.
Dieses Fluid ist für die Entstehung von hydrothermalen Adern
mit Na-Be-Silikaten und anderen exotischen Mineralen verant-
wortlich. Durch die Reaktion des Fluids mit dem Gestein kam es
zur zusätzlichen metasomatischen Anreicherung an wasserlös-
lichen Elementen. Im Extremfall entstanden dadurch »hyper-
agpaitische« Gesteine.
Die am stärksten angereicherten Gesteine befinden sich im
Norden der Intrusion, beispielsweise im Kvanefjeld, wo schon
zeitweise in einem kleinen Bergwerk Uran abgebaut worden ist.
Hier ist ein Tagebau geplant, der Seltenerdelemente, Yttrium,
Uran und Zink produzieren soll. Es soll sich dabei um die zweit-
größte SEE-Lagerstätte der Welt handeln (was schwere SEE an-
geht sogar um die größte). In der Umgebung gibt es weitere
Zonen mit starker Anreicherung, die ebenfalls abgebaut werden
sollen. Der Kakortokit im Süden der Intrusion stellt trotz
der geringeren Anreicherung ebenfalls eine potenzielle Lager-
stätte dar.
Abb. 3.58 Kakortokit (rote Schicht), mit Eudialith (rot), Arfvedsonit
(schwarz) und Alkalifeldspat (weiß). © F. Neukirchen.
die Liquidustemperatur auswirkt, führt ein schwankender
Dampfdruck zu einer zyklischen Kristallisation. Allerdings
kommt das Modell nicht ohne ein zyklisches Nachfüllen mit
neuem Magma aus.
Über dem Kakortokit folgen intern geschichtete Lagen mit
grünem Ägirin-Lujavrit und schließlich schwarzem Arfvedso-
nit-Lujavrit. Dabei handelt es sich um die am stärksten frak-
tionierten Gesteine von Ilimaussaq, mit einer Mächtigkeit von
etwa 500 m. Die Zusammensetzung der Mineralphasen deutet
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