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Tab. 3.3 Wichtige Minerale, die in Pegmatiten zusammen mit
Feldspat, Quarz und Glimmer vorkommen können und zum Teil als
Erz abgebaut werden.
Beryll
Be 3 Al 2 [Si 6 O 18 ]
Topas
Al 2 [F 2 |SiO 4 ]
Niob-Tantal-Minerale
Columbit- Tantalit ( Coltan)
(Fe,Mn)(Nb,Ta) 2 O 6
Wodginit
(Mn,Sn,Ti)Ta 2 O 6
Mikrolith
Ca 2 Ta 2 O 6 (O,OH,F)
Lithiumminerale
Spodumen (Li-Pyroxen)
LiAl[Si 2 O 6 ]
Abb . 3.40 Glimmer und Kalifeldspat aus einem Beryll-Pegmatit in
Tansania. © F. Neukirchen.
Petalit (Schichtsilikat)
LiAl[Si 4 O 10 ]
Lepidolith (Li-Hellglimmer)
K(Li,Al) 3 [(F,OH) 2 |((Si,Al) 4 O 10 )]
Zinnwaldit (Li-Dunkelglimmer)
KLiFeAl[(OH,F) 2 |(AlSi 3 )O 10 ]
Eine Besonderheit sind die sogenannten abyssalen Pegma-
tite, die nicht im Zusammenhang mit Graniten entstanden sind,
sondern bei einer hochgradigen Metamorphose. Sie befinden
sich in Migmatiten, also teilweise aufgeschmolzenem Gneis, und
sind an Ort und Stelle durch geringe Schmelzbildung entstanden.
Meist handelt es sich um einfach zusammengesetzte Granitpeg-
matite. Es kann aber auch zur Anreicherung bestimmter Elemen-
te kommen, wenn entsprechende Gesteine aufgeschmolzen wer-
den. Zu diesem Typ zählt beispielsweise die Rössing-Uranmine
in Namibia.
Auch Nephelinsyenite und andere Plutonite können Pegma-
tite bilden, die dann eine entsprechend andere Zusammen-
setzung aufweisen.
Drei in der Restschmelze eines Granits angereicherte Ele-
mente spielen bei der Entstehung von Pegmatiten eine besonde-
re Rolle, weil sie als Flussmittel dienen: Fluor, Bor und Phosphor.
Sie formen Komplexe mit Alkalien und anderen Elementen und
unterdrücken damit indirekt die Polymerisierung der Silizium-
oxidtetraeder in der Schmelze. Damit senken sie den Schmelz-
punkt (beziehungsweise verschieben das Eutektikum), der deut-
lich unter 500 °C liegen kann, und verringern die Viskosität.
Gleichzeitig erhöhen sie die Löslichkeit von normalerweise we-
niger löslichen Elementen. Minerale, die eines der drei Elemente
enthalten, sind in Pegmatiten häufig: darunter Topas, Turmalin
und verschiedene Phosphate.
Die wasserreiche Restschmelze kann aus dem Kristallbrei des
nahezu erstarrten Granitplutons gequetscht werden. Zunächst
sammelt sie sich in Schlieren innerhalb des Granits an, daher
befinden sich kleinere Pegmatite oft mit nahtlosem Übergang
innerhalb eines Granits. Manchmal wird die Restschmelze an
den Rand des Plutons gequetscht und erstarrt dort zu einem
Randpegmatit, der auch als Stockscheider bezeichnet wird. Häu-
fig dringt die Schmelze stattdessen durch Spalten in das Neben-
gestein ein und erstarrt dort zu einem Gang oder in Form eines
kleinen Plutons, der als Pegmatitstock bezeichnet wird. Zahl-
reich sind Gangschwärme aus vielen systematisch um einen
Granit angeordneten Gängen. Bei vielen Pegmatitgängen ist der
dazugehörige Granit nicht aufgeschlossen, wir gehen aber davon
aus, dass er in der Tiefe versteckt ist.
Elbait (Li-Turmalin)
NaLi 1,5 Al 1,5 Al 6 [(OH) 4 |(BO 3 ) 3 |(Si 6 O 18 )]
Amblygonit (Li-Phosphat)
(Li,Na)Al[(F,OH)|PO 4 ]
SEE-Minerale
Gadolinit
(Ce,Y) 2 FeBe 2 O 2 (SiO 4 ) 2
Fergusonit
(Y,Ce)NbO 4
Allanit (Epidotgruppe)
Ca(Ce,La,Y)(Al 2 Fe)[O|OH|(Si 3 O 11 )]
Monazit
(La,Ce,Nd,Sm)PO 4
Xenotim
(Y,Yb)PO 4
Euxenit
(Y,Ca,Ce,U,Th)(Nb,Ta,Ti) 2 O 6
Samarskit
YFe 3+ U 4+ (Nb,Ta)O 4
Zirkon
Zr[SiO 4 ]
Rutil
TiO 2
Ilmenit
FeTiO 3
Kassiterit
SnO 2
Uraninit
UO 2
Thorianit
ThO 2
Tab. 3.4 Edelsteine aus Pegmatiten.
Mineral
Varietäten
Beryll
Aquamarin, Heliodor, Goldberyll,
Morganit, Goschenit
Chrysoberyll
Spodumen
Hiddenit, Kunzit
Turmalin (insbes. Elbait)
Indigolith, Rubellit, Verdelith
Topas
Zirkon
Brasilianit
Quarz
Rauchquarz, Morion, Rosenquarz
Kalifeldspat
Amazonit
 
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