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Ein etwas anderer Fall sind die alpinen Ophiolithe, wie sie in
den Alpen und ganz ähnlich auch in anderen Gebirgen zu
finden sind, wo sie die Nähte zwischen den beiden kollidierten
Kontinenten nachzeichnen. Hier ist ozeanische Lithosphäre
zum Teil während der Kollision erst in große Tiefe versenkt und
zu metamorphen Hochdruckgesteinen umgewandelt
worden, bevor diese in der Naht als Gesteinsdecke wieder auf-
stiegen.
Ein dritter Typ sind Ophiolithe an aktiven Kontinentalrändern.
Im Akkretionskeil einer Subduktionszone können sich auch
ganze Späne ozeanischer Lithosphäre ansammeln, die hier
typischerweise stark deformiert sind.
Neben podiformen Chromitlagerstätten in den Mantelgestei-
nen gibt es in Ophiolithen auch Zypern-Typ-VMS-Lagerstätten
(
einen Seite der neuen Plattengrenze sinkt die Kruste ab, dabei
»rollt« die Plattengrenze zurück und die andere Platte wird so
stark gedehnt, dass hier neue Kruste gebildet wird. Später ist
diese neue Kruste dann typischerweise das »Forearc« zwischen
Tiefseerinne und Vulkanbogen, der »normale« Vulkanismus
setzt aber erst ein, sobald die Platte eine Tiefe von etwa 100 km
erreicht hat, wo es zu Entwässerungsreaktionen kommt. Die
entsprechenden Ophiolithe werden als Supra-Subduktionszo-
nen-Ophiolithe (SSZ) bezeichnet. Die meisten großen Ophio-
lithkomplexe gehören offensichtlich zu diesem Typ. Das liegt
wohl daran, dass der Zusammenhang mit einer Subduktions-
zone es wesentlich wahrscheinlicher macht, dass sich ein zu-
sammenhängendes Stück der ozeanischen Lithosphäre sozu-
sagen auf einen Kontinent verirrt. Der einfachste Prozess dazu
ist die Kollision eines Inselbogens mit einem passiven Konti-
nentalrand. Da die kontinentale Kruste aufgrund ihrer geringen
Dichte nicht wirklich subduziert werden kann, wird fast
zwangsläufig ein Stück ozeanische Lithosphäre auf den Rand
des Kontinents geschoben (»obduziert«), bevor die Bewegung
an dieser Stelle aufhört.
Abschn. 4.16.1), die sich in den Basalten befinden und in
denen vor allem Kupfer abgebaut wird. Außerdem kann es in
den Tiefseesedimenten Manganlagerstätten geben (
7
Abschn.
5.5). Bei der Verwitterung der Mantelgesteine in den Tropen
können Nickel-Laterite entstehen (
7
Abschn. 5.11.2).
7
Abb. 3.16 Mittelozeanische Rücken sind konstruktive Plattengrenzen, an denen neue ozeanische Kruste entsteht. Deren Aufbau
spiegelt die dort ablaufenden Prozesse wider.
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