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Sehenswertes in Brooklyn
Brooklyn Bridge : Etwa 45 Min. benötigt man, um zu Fuß von Manhattan über die Brook-
lyn Bridge nach Brooklyn zu gelangen. Die Aussicht, die Sie von dort genießen, ist die An-
strengung sicher wert - und keine Sorge: Sie müssen nicht an der stark befahrenen Straße
entlang, sondern gehen gemütlich ein Stockwerk höher auf dem Fußgängerweg. Auf der
anderen Seite erwartet Sie der Brooklyn Bridge Park (→ Fahrradtour S. 283 ff. ). Die Piere
(1-6) verfügen über Sportanlagen, Spielplätze, Restaurants und Cafés sowie einen
Picknick-Pier.
Die Brooklyn Bridge, für 20 Jahre die längste und höchste Hängebrücke der Welt, war ein
architektonisches Wunder. Sie wurde vor 125 Jahren von dem Thüringer Brückenbauer Jo-
hann August Röbling entworfen, nachdem im Januar 1867 der East River für mehrere
Wochen vollkommen zugefroren und die Fähren im Eis eingeschlossen waren, somit das
Geschäftsleben zwischen Manhattan und Brooklyn völlig gelähmt war. Röbling konnte je-
doch die feierliche Einweihung seiner Brücke 1883 nicht mehr erleben. Er hatte sich bei
den Bauarbeiten am Fuß verletzt und starb an Wundstarrkrampf. Danach übernahm sein
Sohn Washington die Bauleitung. Bei Arbeiten in einem der Senkkästen, die für die Errich-
tung der Pfeilerfundamente eingesetzt wurden, zog er sich aber die Taucherkrankheit zu
und war für den Rest seines Lebens an den Rollstuhl gefesselt. Daraufhin wurde seine Frau
Emily Chefingenieurin des Projekts und stellte die Brücke, stets mit Hilfe ihres Mannes,
schließlich fertig. Bei der Einweihung am 24. Mai 1883, nach 14-jähriger Bauzeit, waren
der amtierende amerikanische Präsident Chester Arthur und der Gouverneur von Cleveland
anwesend, als Emily als erster Mensch über die Brücke fahren durfte. Eine Gedenkplakette
am Turm der Manhattan zugewandten Seite erinnert an ihren unschätzbaren Beitrag. Eine
Woche später kam es zu einem tragischen Unglück. Jemand rief wohl zum Spaß, die
Brücke würde einstürzen, und eine Panik brach aus, bei der zwölf Menschen zu Tode getra-
mpelt wurden. Beim Bau der Brücke waren bereits mehr als 20 der 600 Arbeiter ums
Leben gekommen. Dennoch wurde sie als das achte Weltwunder gefeiert. Der Zirkus
Barnum sandte zahlreiche Elefanten hinüber, um ihre Stabilität zu testen. Der Dramatiker
Arthur Miller sah in ihr ein „Modell dafür, wie etwas nützliches zugleich wunderschön sein
kann“. Die Schauspielerin Sarah Bernhardt verspürte bei ihrem Anblick „ein stolzes Ge-
fühl, zur Menschheit zu gehören“, der Fotograf Alfred Stieglitz hielt sie für den „wahren
Ausdruck unserer Zivilisation“.
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