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Jahre immer mehr - verließ das Viertel über die Williamsburg Bridge (die entsprechend
Jewish Highway genannt wurde) in Richtung Brooklyn.
Heute ist vom jüdischen Erbe nicht viel übrig geblieben. Die meisten Synagogen werden
inzwischen von anderen Glaubensgemeinschaften genutzt, und die, die noch ihrem
ursprünglichen Zweck dienen, haben meist Probleme, die vorgeschriebene Anzahl von
zehn Personen für den täglichen Gottesdienst (Minyan) zusammenzubekommen. Immer-
hin hat sich am East Broadway (Nr. 311-313, zwischen Dickstein und Grand Streets) noch
ein rituelles Bad ( „Ritualarium“ oder „Mikvah“ auf jüdisch) halten können, das 1996
unter den wachsamen Augen eines Rabbis sogar grundsaniert wurde. Orthodoxe jüdische
Frauen müssen es traditionell vor ihrer Hochzeit, nach einer Geburt und nach jeder Men-
struation aufsuchen. Auch Yeshivas (religiöse Schulen) für insgesamt 270 Schüler gibt es
noch, ebenso ein Altenwohnheim für jüdische Senioren (Bialystoker Home for the Aged),
und eine jüdische Wochenzeitung namens Der Algemeyner Zhurnal.
Das sind hier jedoch die letzten Enklaven jüdischen Lebens, der Wandel der Lower East
Side zum Szeneviertel ist fast abgeschlossen. Heute bekommt man in hippen Boutiquen
und angesagten Restaurants leichter ein paar gebrauchte Cowboystiefel als eine Kippa und
eher Tapas als koscheres Pastrami.
Lexikon jüdischer Speisen
Bagels - Hefeteigbrötchen mit Loch, die vor dem Backen kurz gekocht werden
Bialys - Bagels ohne Loch
Matzos - dünne Weizenkräcker
Knishes - gefüllte Kartoffelklöße
Pickles - sauer Eingelegtes
Die Atmosphäre ist in etwa vergleichbar mit Teilen Ostberlins gleich nach dem Fall der
Mauer. Einige Straßenzüge vermitteln noch den leicht abgewetzten Charme des Arbeiter-
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