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Das Exklusivrecht, für ganz New York zu stehen, verleiht Manhattan v. a. eines: die ber-
ühmteste Skyline der Welt , ein Häusermeer aus 5400 gigantischen Beton-, Stahl- und
Glaskolossen mit tiefen Straßenschluchten, das schon unzählige Male eine überwältigende
Filmkulisse abgab und das Bild von New York maßgeblich geprägt hat. Am helllichten
Tag wirkt Manhattan majestätisch. Am Abend glitzert die Insel romantisch - „eine Milch-
straße, die zur Erde gekommen ist“, wie einst der große Architekt Le Corbusier befand.
Die Orientierung in dieser Milchstraße ist denkbar einfach: Der größte Teil Manhattans
ist von einem ab 1811 systematisch angelegten rasterförmigen Straßennetz überzogen, die
Straßen selbst sind bis auf einige Ausnahmen schlicht durchnummeriert: In Nord-Süd-
Richtung verlaufen die Avenues, von Westen nach Osten die Streets, die 5th Avenue
trennt die Insel in einen Ost- und einen Westteil. Deswegen gibt es die Streets immer
gewissermaßen in zwei Versionen, also etwa die 25. Straße als West 25th Street und als
East 25th Street.
Prominentester Ausreißer aus dem Schema ist der Broadway, der sich dem Domestizier-
ungswerk der eifrigen Stadtplaner hartnäckig widersetzte und sich immer noch wie sein
indianischer Vorgänger leicht gekrümmt seinen Weg über die Insel bahnt. Er beginnt in
Downtown Manhattan , wie man den Südzipfel der Insel bis hinauf zur 34th Street nennt.
Hier liegen die historischen Wurzeln der Stadt, hier ereignete sich aber auch ihre größte
Katastrophe, die Tragödie vom 11. September 2001, die weit mehr hinterlassen hat als
bloß eine klaffende Wunde im Stadtbild.
Von der 34th bis zur 59th Street nordwärts erstreckt sich Midtown Manhattan , wo die
Hauptsehenswürdigkeiten der Stadt um die Gunst der Besucher buhlen: die elegantesten
Wolkenkratzer etwa wie das Empire State oder das Chrysler Building oder der berühmte
Times Square mit dem anschließenden Theaterdistrikt. Auch die wichtigsten Shopping-
meilen, die 5th und die Madison Avenue, finden sich in Midtown.
Oberhalb der 59th Street schließlich beginnt Uptown Manhattan , das sich bis ganz in
den äußersten Norden der Insel zieht.
Downtown oder Uptown Manhattan (bei Midtown sieht das ein wenig anders aus) sind
freilich nur sehr grobe Lokalisierungen, die auch im alltäglichen Sprachgebrauch der New
Yorker keine sonderlich große Rolle spielen. Gewöhnlich wird feiner differenziert, denn
eigentlich besteht Manhattan aus vielen mehr oder weniger kleinräumigen Neighbour-
hoods , Stadtvierteln mit bisweilen noch ethnischer Färbung wie etwa Chinatown, Little
Italy oder auch Harlem, das Viertel der Afroamerikaner. Andere wie TriBeCa, SoHo oder
Chelsea werden als Szeneviertel mit Hang zum exklusiven Lifestyle wahrgenommen,
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