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Folgen Sie nun der Grand Street rechts und anschließend der Baxter Street wieder rechts
zurück zur Canal Street. Kurz vor der Canal Street treffen Sie auf die Church of the Most
Precious Blood (→ S. 127) . Im September findet in ihrem Umkreis das größte Straßen-
fest des Viertels statt. Ein paar Meter weiter auf einer Verkehrsinsel der Canal Street steht
ein Informationskiosk , in dem Sie sich mit einem Stadtplan und einem Couponheft ein-
decken können, das Ihnen Rabatte in Geschäften und Restaurants gewährt. Schlagen Sie
sich nun links über die Canal Street noch einen Block weiter durch das Getümmel bis zur
Mulberry Street, in die Sie rechts einbiegen. Vorbei an vielen Fischständen gelangen Sie
so zum Columbus Park. Der Columbus Park , der 1887 zunächst unter dem Namen Mul-
berry Park eröffnet wurde, ist eine der wenigen Grünflächen des Stadtviertels. Er dient
gleichzeitig als sozialer Treffpunkt und als Sportanlage mit Fußball-, Basketball- und Vol-
leyballfeldern, auch Tai Chi wird hier praktiziert. An seinem nördlichen Rand steht der
Columbus Park Pavilion , der lange Jahre vor sich hin gammelte. Heute dient er als
Begegnungsstätte und Kulturzentrum, die wenigen Blumenrabatten hat man als asiat-
ischen Garten angelegt.
So idyllisch wie heute ging es in der Gegend übrigens nicht immer zu. Bevor der Park
entstand breitete sich hier einer der übelsten Slums von New York aus: Five Points, fünf
Straßenzüge, in denen v. a. irische Einwanderer lebten, die in verschiedenen großen Wel-
len in die Stadt gespült worden waren. Auf engstem Raum traten hier - fast exemplarisch -
die Schattenseiten der großen Erfolgsstory des Einwandererlandes USA zutage:
Arbeitslosigkeit, Armut, Straßenelend, Prostitution, Kriminalität und nicht zuletzt ethnis-
che Bandenkriege, in denen sich die Gangs der verschiedenen Einwanderernationen
blutige Straßenschlachten lieferten. Nicht selten ging es aber auch gegen die Natives, die
in den USA geborenen Amerikaner. So etwa am 4./5. Juli 1857, als sich die Dead Rabbits,
eine berüchtigte irische Gang aus dem Viertel, und die Natives der Bowery Boys zwei
Tage lang die Köpfe einschlugen. Cineasten werden sich in diesem Zusammenhang an
Martin Scorseses Film The Gangs of New York erinnern, der vor dem Hintergrund der
damaligen Ereignisse spielt. Scorsese wusste übrigens recht genau, wovon er erzählt: Er
ist ein paar Straßen weiter in Little Italy geboren.
Eine Stadt in der Stadt
Chinatown ist quasi selbstverwaltet: Das soziale, kulturelle und wirtschaftliche
Leben wird von gegenwärtig 60 Einzelorganisationen bestimmt, die unter dem Dach
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