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gering. Auch wenn wir sagen, wir kämpfen gegen den Krebs, kämpft
der Krebs nur gegen uns; auch wenn wir denken, wir hätten ihn besiegt,
hat er sich nur zurückgezogen, um sich neu zu formieren. Da macht
eben einfach das Universum seine Arbeit, und diese Arbeit verrichtet
es an uns. Und vielleicht ist es mit dem Leid genauso. Wir bilden uns
ein, wir hätten dagegen gekämpft, wären zielbewusst gewesen, hätten
den Kummer überwunden, den Rost von unserer Seele gekratzt, dabei
ist das Leid nur woanders hingezogen, hat sein Interesse verlagert.
Wir haben die Wolken ja nicht hergeholt, und es steht nicht in unserer
Macht, sie zu zerstreuen. Es ist nichts anderes passiert, als dass von ir-
gendwoher - oder aus dem Nichts - eine unerwartete Brise aufgekom-
men ist, und wir sind wieder in Bewegung. Doch wohin treibt es uns?
Nach Essex? Aufs Deutsche Meer? Oder, wenn dieser Wind von Norden
kommt, dann, mit ein wenig Glück, vielleicht nach Frankreich.
J. B.
London, 20. Oktober 2012
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