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Man bringt zwei Dinge zusammen, die vorher nicht zusammengebracht
wurden, und die Welt hat sich verändert. Vielleicht merken die
Menschen es nicht gleich, aber das ist egal. Die Welt hat sich trotzdem
verändert.
Colonel Fred Burnaby von den Royal Horse Guards, Vorstandsmitglied
der Aeronautical Society, stieg am 23. März 1882 von den Gaswerken
in Dover auf und landete auf halber Strecke zwischen Dieppe und
Neufchâtel.
Sarah Bernhardt war vier Jahre zuvor im Zentrum von Paris aufgestie-
gen und bei Émerainville im Departement Seine-et-Marne gelandet.
Félix Tournachon war am 18. Oktober 1863 am Marsfeld in Paris
aufgestiegen; nachdem er siebzehn Stunden lang von einem Sturm nach
Osten getrieben worden war, stürzte er an einer Eisenbahnstrecke bei
Hannover ab.
Fred Burnaby reiste allein in einem rot-gelben Ballon, der The Eclipse
hieß. Der Korb war eineinhalb Meter lang, einen knappen Meter breit
und ebenso hoch. Burnaby wog 108 Kilo, trug einen gestreiften Mantel
und eine eng anliegende Kappe, um die er sein Taschentuch geschlun-
gen hatte, damit der Nacken vor der Sonne geschützt war. Er nahm
zwei Roastbeefsandwiches mit, eine Flasche Apollinaris-Mineralwasser,
ein Barometer zur Messung der Höhe, ein Thermometer, einen Kompass
und einen Vorrat an Zigarren.
Sarah Bernhardt reiste mit ihrem Liebhaber, dem Maler Georges Clair-
in, und einem professionellen Aeronauten in einem orangefarbenen Bal-
lon, der nach ihrer damaligen Rolle an der Comédie Française Doña Sol
hieß. Nachdem sie eine Stunde gelogen waren, übernahm die Schaus-
pielerin um halb sieben Uhr abends die Mutterrolle und bereitete
tartines de foie gras zu. Der Aeronaut köpfte eine Flasche Champagner,
wobei er den Korken in den Himmel schoss; die Bernhardt trank aus
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