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steigen und Niedergehen regeln würde. Und es wäre weniger gefähr-
lich.«
»Zweifellos.«
»Verstehen Sie nicht, was ich sagen will?«
Burnaby überlegte. Lag es daran, dass sie eine Frau war, dass sie
Französin war oder dass sie Schauspielerin war, dass er nichts begrif?
»Ich fürchte, die Wolken versperren mir noch die Sicht, Madame
Sarah.«
Sie lächelte wieder, und das war kein Schauspielerinnenlächeln - es
sei denn, einer Schauspielerin stünde, wie ihm plötzlich aufging, als
normaler Bestandteil ihres Könnens auch ein Nicht-Schauspielerinnen-
Lächeln zur Verfügung.
»Ich will nicht sagen, dass Krieg dem Frieden vorzuziehen ist. Das
will ich nicht sagen. Aber Gefahr ist der Sicherheit vorzuziehen.«
Jetzt glaubte er zu verstehen, was sie meinte, und das geiel ihm gar
nicht.
»Ich halte ebenso viel von Gefahr wie Sie. Das wird sich nie ändern.
Ich werde immer dorthin gehen, wohin Gefahr und Abenteuer mich
locken. Ich werde immer das Scharmützel suchen. Wenn mein Land
mich braucht, werde ich seinem Ruf immer folgen.«
»Das freut mich zu hören.«
»Aber …«
»Aber?«
»Madame Sarah, die Zukunft gehört den ›Schwerer-als-Luft‹-
Maschinen. Auch wenn wir Ballonatiker es lieber sähen, wenn dem
nicht so wäre.«
»Haben wir das nicht bereits erörtert und waren uns einig?«
»Ja. Aber ich hatte etwas anderes im Sinn.«
Er hielt inne. Sie wartete. Er wusste, dass sie wusste, worauf er hin-
auswollte. Er begann noch einmal.
»Wir sind beide Bohemiens. Beide Reisende, frei und ungebunden.
Wir schwimmen gegen den Strom. Wir lassen uns nicht gern befehlen.«
Er hielt inne, sie wartete.
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