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in der Schlacht bei Fleurus einen Ballon eingesetzt, und bei Napole-
ons Ägyptenfeldzug umfasste das Expeditionsheer auch ein spezielles
Corps d'Aérostation
, das mit vier Ballons ausgestattet war (die Admir-
al Nelson dann in der Seeschlacht bei Abukir zerstörte). Die Einbez-
iehung der Fotograie aber würde jedem halbwegs kompetenten Gen-
eral einen entscheidenden Vorteil verschafen. Doch wer wollte sich
diese Möglichkeit als Erster zunutze machen? Kein anderer als der
verhasste Napoleon III., der Nadar 1859 50 000 Francs für seine Di-
enste in dem bevorstehenden Krieg gegen Österreich bot. Der Foto-
graf lehnte ab. Was den friedlichen Nutzen seines Patents anging, so
beteuerte sein »vorzüglicher Freund Colonel Laudesset«, eine Landes-
vermessung mit Luftbildern sei (aus ungenannten Gründen) »unmög-
lich«. Enttäuscht wandte Nadar sich, rastlos wie immer, anderen Pro-
jekten zu und überließ die aerostatische Fotograie den Brüdern Tissan-
dier, Jacques Ducom und seinem eigenen Sohn Paul Nadar.
Er wandte sich anderen Projekten zu. Während der Belagerung von
Paris durch die Deutschen gründete er die
Compagnie d'Aérostatiers
Militaires
, um die Verbindung zur Außenwelt aufrechtzuerhalten. Von
der Place St. Pierre in Montmartre schickte er »Belagerungsballons«
aus - einer davon hieß
Victor Hugo
, ein anderer
George Sand
-, die
Briefe, Berichte an die französische Regierung und kühne Aeronauten
beförderten. Der erste Ballon stieg am 23. September 1870 auf und
landete wohlbehalten in der Normandie; im Postsack steckte auch ein
Brief Nadars an die Londoner
Times
, die ihn fünf Tage darauf voll-
ständig und auf Französisch abdruckte. Dieser Postverkehr dauerte
während der gesamten Belagerung an, auch wenn einige Ballons von
den Deutschen abgeschossen wurden und alles vom Wind abhing. Ein
Flug endete in einem norwegischen Fjord.
Der Fotograf war immer berühmt: Victor Hugo schrieb einmal nur das
Wort »Nadar« auf einen Umschlag, und der Brief kam dennoch an. Sein
Freund Daumier karikierte ihn 1862 auf einer Lithograie mit dem Titel
