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Niemand spricht den emiratischen Frauen in der Öfentlichkeit ihre Leistungen
ab oder redet diese klein. Ganz im Gegenteil setzen die politischen Führer be-
wusst auf die Förderung und Wertschätzung einheimischer Frauen, und das nicht
nur, wenn sie Hausfrauen und Müter sind. Staats- und Emiratsregierungen enga-
gieren sich gerade in jüngster Zeit stark für Frauen und haben nach eigenen
Angaben zwei Dritel der Stellen im öfentlichen Dienst an Frauen vergeben. Ein
Drittel der höheren Führungspositionen in der Regierung des Landes sind mit
Frauen besetzt, 70 Prozent derjenigen, die heute in den Emiraten ein Hochschul-
studium abschließen, sind Frauen. 95 Prozent der emiratischen Frauen haben eine
höhere Schulbildung. Diese Zahlen bringen die Vereinigten Arabischen Emirate
bei der Frauenbildung an die Weltspitze: »Platz 1«, postete Scheich Mohammed
auf seiner Facebook-Seite. Zum Weltfrauentag 2014 postete Scheich Mohammed:
»Jede Rolle, die eine Frau einnimmt, ist heilig und verdient unsere Wertschätzung
und unseren Respekt.« Die politische Führung weiß längst, dass sich die Emirate
in Zukunt nicht erlauben können, die Hälte der Bevölkerung, also die Frauen,
zu Hause sitzen zu lassen und damit ihr Potenzial und auch ihre Arbeitskrat
nicht zu nutzen. Das zahlt sich spätestens dann aus, wenn das Öl zu Ende ist, und
rentiert sich schon jetzt, denn junge Frauen zeigen ihren kleinen Töchtern eine
Welt voller Möglichkeiten.
Dubai hat den Frauen und ihren Leistungen sogar ein Frauenmuseum gewid-
met. Die Initiatorin Raia Obaid Ghubash ist Professorin für Psychiatrie in Al-Ain
und engagiert sich stark in der Frauenförderung. Ihr kleines Museum widmet
sich der durchaus bedeutenden Rolle der Frauen in der emiratischen Geschichte
und Kultur und zeigt, dass auch in früherer Zeit die Frauen nicht nur sehr aktiv
am Leben teilgenommen, sondern die Entwicklung der Emirate entscheidend mit
geprägt haben. Auch die Beduinengesellschat konnte es sich nicht leisten, auf die
Potenziale der Frauen zu verzichten. Raia ist eine moderne arabische Feministin,
für die Tradition und Emanzipation nicht im Widerspruch zueinander stehen und
das Koptuch weder anti-feministisches noch unterdrückerisches Symbol, son-
dern ein Kleidungsstück ist.
Raia ist bei Weitem nicht das einzige Beispiel für Frauen, die es in Spitzen-
positionen schafen und damit andere Frauen motivieren. 2004 wurde Sheikha
Lubna bint Khalid bin Sultan Al-Qasimi die erste Ministerin der Emirate. Sie gilt
laut Forbes-Liste als politisch einlussreichste Frau der arabischen Welt. Auch als
Geschätsfrau ist sie erfolgreich. Salma Ali Saif Bin Hareb und Amina Al-Rustami
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