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Konversationskurs belegen oder in einer privaten Sprachschule Unterricht neh-
men. Es ist auch nicht nötig, Arabisch zu lernen, weder für Geschätsleute noch
für Einwanderer der driten Generation. Es ist aber ausgesprochen praktisch,
denn wenn die Emiratis sich in Gegenwart von erkennbar Fremden sicher fühlen,
trompeten sie munter herum, was die Fremden eigentlich nicht verstehen sollten.
Wer es doch versteht, hat einen guten Vorteil. Wer dann auch noch antwortet, ist
direkt mit den Emiratis im Gespräch, denn die müssen sich dann erst mal
entschuldigen und »Izayik?« (Wie geht es dir?) sagen, fragen, wo man herkommt
und dies und das, was die Hölichkeit eben gebietet.
Arabisch ist eine Sprache, die von Haus aus laut gesprochen wird. Einige der
Kehllaute lassen sich nur mit einigermaßen Krat aussprechen, und laut zu reden
ist Teil der arabischen Kultur, auch in Ägypten oder im Libanon. Hohe Gespräch-
slautstärke ist ein Ausdruck von Lebensfreude und Zufriedenheit, sich noch viel
lauter zu begrüßen ein Zeichen der Freude und gebotene Hölichkeit, wenn die
Freude mal nicht ganz so groß ist. Wie in Europa sucht man auch in Arabien
gerne nach der Nation, die am lautesten redet: In Deutschland hat man die
Italiener und in Italien die Römer als Schreihälse ausgemacht, in den Emiraten
sind es, wie könnte es auch anders sein, die Saudis. Saudis wiederum betonen,
dass sie besonders leise reden (was halb-objektiv betrachtet sogar stimmt), und
inden, dass die Bewohner der kleinen Golfstaaten, allen voran die Emiratis, den
größten Rabatz machen.
Eine typisch emiratische Männerbegrüßung etwa geht so: »Sadiiiiiiq! Salam
Aleikum!« (Freund, grüß dich!) Antwort: »Alekim Salam, Saaadiiiqii!« (Grüß
dich, mein Freund!) - »Ahlan!« - »Ahlan wa sahlan!!« - »Ahlan biik!« (Hallo-
hallo!!) Dies lauter werdend mehrmals abwechselnd wiederholen. Küsse werden
ausgetauscht. Dann: »Kiiifack?« (Wie geht es dir?) - »Hamdulillaaaah! Iza-
yyyik?« (Geht Got sei Dank so, wie läut's bei dir?) - »Hamdulillah! Shuuu
achbar?« (Geht Got sei Dank so. Was gibt's Neues?) Der Erste erzählt dann ir-
gendetwas, meistens vom Onkel oder dem Cousin. Antwort, sehr laut, dabei dem
Gegenüber auf den Oberarm greifend: »Wallaaaaaaah! Leeeeeeeeesch?« (Bei
Got. Warum?) Der Erste erklärt etwas, leiser werdend und sehr ot das Wort
»yani« benutzend. Es bedeutet wörtlich »ich meine«, ist aber ein Füllwort wie
»äääh«. Die Antwort, aufgeräumt: »Ai-wa« (Aha).
Dazu kommt die statusorientierte arabische Gestik: ausgebreitete Arme bei der
Begrüßung, dann wechselseitig ausgetauschte Küsse. Bei Männern von etwa glei-
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