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stehen und trotz guter ualiikation ot keine Arbeitsplätze inden, da sie nicht
zusammen mit Männern arbeiten dürfen. Für sie ist ein Auslug nach Dubai, ob
mit Auto oder Flugzeug, ein Auslug in die Freiheit, denn in Saudi-Arabien
können Frauen nicht einfach so in ein Café gehen und sich unterhalten - sie
müssen im Frauenbereich sitzen, und wenn es keinen gibt, haben sie ohne die
Begleitung eines männlichen Vormunds keinen Zutrit. Die Restaurants, Cafés,
Bars, die Kinos (in Saudi-Arabien verboten), die Parks, all diese Errungenschaten
des liberalen Dubai sind ein echtes Vergnügen für saudische Gäste, auch für die
vielen liberalen Männer, die sich mit ihren Frauen oder der Familie in der Öfent-
lichkeit ungezwungen bewegen möchten. Oder für junge saudische Männer, die
mal so richtig einen draufmachen wollen, also zwei Bier trinken und fremden
Frauen hinterhergucken.
Natürlich sind sie willkommen, auch wenn hinter vorgehaltener Hand stets die
Worte »Saudis« und »Großkotze« gemurmelt und dabei mit den Augen gerollt
wird.
Dasselbe tun übrigens Kataris, Kuwaitis und Bahrainis, wenn sie Saudis sehen.
Emiratis gelten in diesen kleinen Golfstaaten wiederum als ver-
schwendungssüchtige Prahlhänse. Kein Wunder bei den ganzen Prestigeprojek-
ten. Kuwaitis, Kataris und Bahrainis haben dagegen nirgendwo einen besonders
schlechten Ruf, außer dass sie als ein wenig provinziell gelten und man latent
Mitleid mit ihnen hat, weil sie aus Dubaier Perspektive in stinklangweiligen
Städten leben; und dass man sie vielleicht auch wegen der anderen Mode für et-
was rückständig hält.
Die drei kleinen Golfstaaten sind ebenso wie die Emirate durch Öl und Gas
reich geworden, haben mit dem Reichtum aber anders gehaushaltet. Katar setzt
auf Nachhaltigkeit, Kultur, ualität - oder das, was es dafür hält - und interna-
tionale Events wie die Fußball-WM (nachdem eine Olympiabewerbung gescheit-
ert ist). Geplegte Langeweile nennen die Emiratis dies. Bahrain hat seine fossilen
Schätze schon nahezu aufgebraucht und ist im Niedergang begrifen, auch wegen
des seit des »Arabischen Frühlings« ofen statindenden religiös-sozialen Konf-
likts, in dem sich das sunnitische Herrscherhaus an die Macht über eine schiit-
ische und dennoch unterprivilegierte Mehrheit klammert. Ohne saudische Sauf-
und Shoppingtouristen, die jedes Wochenende in Horden das kleine In-
selkönigreich stürmen, sähe es dort dunkel aus. Kuwait segelt dagegen gemütlich
in die Zukunt, wobei es sich immer noch die Wunden des Golkriegs leckt. Für
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