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Die neue Filiale der emiratischen Mall-Kete »City Centre« in Fujairah fanden
die Bürger aber dann doch gut, genau wie die staatlichen Entwicklungspläne der
»Fujairah Mall«, die Hypermarket und Kinocenter in die Stadt bringen. Dass das
Herrscherhaus Al-Sharqi gerade umweltfreundliche Hightechhäuser baut, um sie
nach Fertigstellung ausgewählten Bürgern Fujairahs zu schenken, wird ebenfalls
akzeptiert. Als neues Wahrzeichen der Stadt ist eine Prachtmoschee geplant,
bezahlt hauptsächlich von Abu Dhabi. Ein anderes architektonisches Prestigepro-
jekt wäre von den Bürgern wohl als »zu dubaierisch« abgelehnt worden.
In Fujairah will man nicht prahlen, sondern in Ruhe sein Stückchen vom ge-
meinsamen Wohlstandskuchen verzehren. Mit Ursprünglichkeit hat dies nichts
zu tun. Die neuen Wohnsiedlungen in Fujairah und den anderen kleinen Emir-
aten sind ebenso wenig ursprünglich wie die in Dubai. Die Altstädte dieser klein-
en Emirate stammen ebenfalls aus den ersten Tagen der Zuwanderung und wer-
den den Zuwanderern jetzt überlassen, da man anderswo schöner und neuer
baut. Auf den Märkten gibt es weder Wunderlampen noch liegende Teppiche zu
kaufen. Ist etwa das traditionelle Leben bereits zerstört? Nein. Auch hier hat es
das so nie gegeben, wie man es sich in den Träumen vom Orient vorstellt. Die
kleinen Emirate sind keine Märchenländer. Sie zu besuchen hilt jedoch zu ver-
stehen, was für ein Wunder Dubai tatsächlich ist.
Arabeske: Im Palast der Königin von Saba
Es war einmal eine wunderschöne Königin. Alle Könige der Welt verzehrten sich
nach ihr. Sie war nicht nur schön, sie war auch reich, mächtig und klug und lebte
im schönsten Palast der Welt. Ihr Name war Bilkis - die Königin von Saba. Wie
mag ihr Palast wohl ausgesehen haben? Gebaut aus schneeweißem Marmor, aus-
gestattet mit Möbeln aus Ebenholz, blutroten Diwanen und mit goldenen Orna-
menten an den Wänden? Niemand weiß es. Wo er stand, weiß in den Emiraten
aber jedes Kind. In Shamal natürlich. Im Emirat Ras Al-Khaimah!
Das Navi kennt noch nicht einmal den Namen Shamal, geschweige denn die
Adresse des königlichen Palasts. Mit dem Namen des nächstgelegenen Ortes Ras
gefüttert, führt es selbstbewusst in eine Villengegend in der steinigen
Küstenebene. Neter Versuch. Das eine oder andere Prinzesschen wird hier schon
wohnen, hinter den hohen Mauern, den verschnörkelten Portalen, in den kleinen
Türmchen mit ihren verspiegelten Fenstern.
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