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tucky Fried Chicken in unmitelbarer Nähe des Khor ist nur die Vorhut einer
Zukunt, die sich nicht auhalten lässt.
Umm Al-Quwain, Ras Al-Khaimah und Fujairah - Kleine
Emirate mit großen Träumen
Im Dubaier Stadtviertel Jumeirah lebt eine kleine Kolonie Alexandersitiche. Die
munteren grünen Papageien turnen in den Palmen und Hibiskusbüschen und
sind ebenso niedlich und genauso wenig exotisch wie ihre Artgenossen, die sich
in Bonn niedergelassen haben. Im Emirat Ras Al-Khaimah, einer der beiden ent-
fernt lebenden Cousinen Dubais, ist es dennoch etwas Besonderes: Wenn dort
das schrofe Gebirge steil zur palmenbewachsenen Küstenebene hin abfällt, eine
Kurve der Küstenstraße zwischen Berg und Hain plötzlich den Blick auf die
Straße von Hormus freigibt, in der Öltanker und Frachtschife im Konvoi schip-
pern, und dann auch noch einer dieser grünen Kobolde krakeelend über die
Straße liegt - dann ist dies ein Moment genuiner Exotik.
Exotik. Das faszinierend Fremde, das Außergewöhnliche, das Erstaunliche.
Suchte man es nicht, könnte man seinen Urlaub auch am nächsten Baggersee
verbringen, anstat in den Orient zu reisen. Nicht allein Neugier und Lust auf
Sonne ziehen die Reisenden in die Ferne, sondern auch die Sehnsucht nach
Exotik. Nach dem anderen, um darin sich selbst zu sehen. Der Orient gilt für
Europäer seit jeher als erreichbares Exotikziel, war schon vor Jahrhunderten
Fernwehdestination, Phantasieland und Projektionsläche für die eigenen
Sehnsüchte. Orientalismus nennt man dieses Phantasiegebilde, gemalt von dem
Niederländer Lawrence Alma-Tadema, erzählt von Karl May, verilmt mit Liz
Taylor in »Cleopatra«. Dass es das bauchtanzende Arabien des Orientalismus nie
gegeben hat, hat sich mitlerweile herumgesprochen, aber ein bisschen Exotik
darf dennoch sein.
Dubai ist auf seine ganz eigene Art exotisch, befriedigt es doch Sehnsüchte
nach dem fernen Orient nur durch Inszenierungen. Wer ungeschminkte Exotik
sucht, muss von Dubai aus in die nördlichen Emirate fahren - nach Umm Al-
uwain und Ras Al-Khaimah - oder über die Berge nach Fujairah am Indischen
Ozean, dem eigensinnigen Cousin der Emiratefamilie. Dort indet man Fremdes
und Befremdliches, nicht wie auf einem Gemälde von Alma-Tadema, eher wie auf
einer hyperrealistischen Fotograie von Martin Parr.
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