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Branchen in die Stadt, und seit der Jahrtausendwende verstärkt Hauspersonal
von den Philippinen, das inzwischen 2,5 Prozent der Bevölkerung ausmacht.
Nicht zuletzt dadurch erwarben sich die arabischen Emiratis den Ruf, dass
Arbeiten und Bildung nicht so ganz ihr Ding seien und sie sich lieber
zurücklehnen und den neuen Reichtum genießen würden, stat beim Aubau
ihres Landes tatkrätig mit anzupacken. Die Expats unken, dass ohne sie und das
Öl die Emiratis immer noch auf ihren Kamelen hocken würden. Das ärgert die
Emiratis, weil darin mehr als nur ein uäntchen Wahrheit steckt. Gerne stellt
man sich in Dubai daher selbst als leißig und innovativ dar und bezichtigt hinter
vorgehaltener Hand die Einwohner der anderen Emirate der Zaghatigkeit (Abu
Dhabi), Rückständigkeit (Ras Al-Khaimah, Fujairah, Umm Al-uwain), der Faul-
heit (Ajman), des Nachahmens und der Kundenabwerbung (Sharjah) sowie gener-
ell der Langweiligkeit. In den anderen Emiraten gelten die Dubaier daher als
aufgeblasen, angeberisch und verschwenderisch. In die Malls und Restaurants
Dubais fahren die anderen Emiratis natürlich trotzdem gerne, weil es eine in-
diskutable Tatsache ist, dass sie größer, schöner, spektakulärer sind als anderswo
im Land. Auch deshalb reisen (noch) die meisten Urlauber nach Dubai und nicht
nach Ras Al-Khaimah. Ganz abgesehen davon, dass Dubai natürlich auch bei der
Auswahl, uantität und ualität der Hotels die anderen Emirate hinter sich lässt.
Das Vorurteil des Westens, Dubai ruhe sich auf seinem Öl aus, stimmt dagegen
nicht. Nur noch etwa 30 Prozent der Dubaier Wirtschatskrat kommen aus dem
Öl. Im Jahr 2013 erreichte das Emirat Dubai sogar einen neuen Höchststand im
nicht-erdölbezogenen Außenhandel: mit einem Gesamtvolumen von umgerech-
net 260 Milliarden Euro. Die größten Handelspartner sind Indien und China. Das
liegt einerseits daran, dass die Ölreserven knapper werden, andererseits an der
Wirtschatspolitik des Herrscherhauses Al-Maktoum, das die Tradition des
Freihandelshafens aus dem 19. Jahrhundert mit ins neue Jahrtausend genommen
hat. Fakt ist dagegen, dass das Öl 80 Prozent des öfentlichen Sektors inanziert,
der wiederum in diversen Bauprojekten wie auch internationalen Investments
tätig ist. Er ist aber auch zuständig für die Versorgung der einheimischen
Emiratis, die vom Staat Gesundheitsvorsorge, Altersvorsorge, Bauplätze und gele-
gentlich Häuser, in letzter Zeit verstärkt Bildung spendiert bekommen, um in
Zukunt selbstständig zu sein. In gewisser Weise ist es also wahr, dass sich die
emiratischen Dubaier auf dem Öl ausruhen.
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