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haltigkeit, hier das quirlige Dubai mit seinem Hang zu Superlativen, zum Über-
triebenen, zu kurzfristigen Hypes und lüchtigen Freuden.
Die Hauptstadt Abu Dhabi mag im Auholen begrifen sein, aber Dubai ist im-
mer noch der Popstar unter den sieben Emiraten, hat weltweit die meisten Fans,
bekommt die größte Aufmerksamkeit in den Medien, sammelt die meisten
Statussymbole und Sensationen. In keiner anderen Stadt der Emirate gibt es mehr
Bars und Restaurants, größere Shoppingmalls, satigere Parkwiesen oder wildere
Nachtklubs. Allein dafür muss man Dubai schon lieben, ob man dort lebt oder
nur zu Besuch ist. Gelegentlich trit beides zu, denn viele Bürger Dubais sind nur
Einwohner auf Zeit.
Das Emirat hat 2012 die Zwei-Millionen-Einwohner-Marke überschriten und
wächst mit einer jährlichen Rate von fünf Prozent. Jeden Monat kommen 7000
neue Bürger dazu, Neugeborene wie Zugereiste. Die allermeisten dieser
Menschen, etwa 85 Prozent, leben in der gleichnamigen Hauptstadt. Weitere
35000 in der Hafenstadt Jebel Ali, die mit Dubai inzwischen so verwachsen ist,
dass kaum ein Unterschied besteht. Dann gibt es da noch die Bergenklave Hata
und verschiedene landwirtschatliche Siedlungen - der Rest ist Wüste.
Die einheimischen Emiratis sind hier, wie auch sonst in der Region, in der
Minderheit. Nur 17 Prozent der Bevölkerung haben einen emiratischen Pass.
Noch weniger sind Araber, denn auch ehemalige Sklaven und Einwanderer der
zweiten und driten Generation können lediglich mit Mühe und gegen große
Widerstände emiratische Pässe bekommen. Sie nennen sich Locals oder Nationals ,
Einheimische, das trit es am besten, denn ob sudanesischer, pakistanischer, in-
discher oder Golf-arabischer Abstammung, Local ist man, wenn man
alteingesessener Dubaier ist.
Dagegen steht ein Heer an Zuwanderern der ersten Generation, der Expats .
Mehr als die Hälte der Bevölkerung Dubais sind Expats aus Südasien, vor allem
aus Indien und Pakistan, auch aus Sri Lanka und Bangladesch. Denn die indis-
chen Händler kamen in der ersten Hälte des 20. Jahrhunderts in einer zweiten
Einwanderungswelle nach den persischen Kauleuten. Nach dem Ölfund warben
die arabischen Emiratis verstärkt indische und pakistanische Arbeiter und Fach-
kräte an, um das Land aufzubauen. In den ersten Jahren des Booms verdreifachte
sich so die Bevölkerungszahl ausschließlich durch Zuzug, vor allem aus Südasien.
Außerdem kamen britische und andere westliche Experten aus verschiedensten
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