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Verständnis allerdings erst noch einschleifen. Ein mitgebrachter Stofbeutel gar,
der nicht aus dem oiziellen Sortiment des jeweiligen Supermarkts kommt, über-
fordert den Wareneinpacker an der Kasse. Meistens weigert er sich, den Beutel zu
befüllen, statdessen packt er die Waren in biologisch abbaubare Plastikras-
cheltüten.
Umweltbewusst einkaufen - für Dubai ist dies eine Innovation, die noch nicht
ganz angekommen ist. »Bio« (in Dubai »Organic«) ist kein Tugendetiket, son-
dern eher noch ein Fremdwort. Der erste Biosupermarkt, Organic Foods & Café,
eröfnete 2009 zu Füßen des Burj Khalifa und zog 2013 nach Jumeirah um, näher
zu den aus dem Westen stammenden Kunden. Ein Fair Trade Supermarket hat im
Financial Centre District eröfnet, Produkte aus emiratischer biologischer Land-
wirtschat gibt es überhaupt erst seit 2013 zu kaufen - als Ergebnis eines Land-
wirtschatsprojekts westlicher Expats. Ob das eine Pioniertat oder nur eine
Schrulle ist, hängt vom Betrachter ab. Ein staatliches Biosiegel gibt es nicht, auch
kein panarabisches, denn in den anderen Ländern der Region herrscht derselbe
Biomangel.
In den großen Supermärkten sind Bioprodukte selten, sogar regionale
Produkte wollen gezielt gesucht werden. Ob einheimische Keten wie Spinneys
und Lulu, die indische Kete Choithram oder europäische Keten wie Carrefour,
Waitrose, Auchan, Géant - sie alle setzen auf importierte Ware internationaler
Lebensmittelkonzerne. Immerhin sind die aus der Nähe stammenden Produkte
meist deutlich günstiger - Kürbisse aus dem Oman, Mandarinen aus Ägypten,
Äpfel aus dem Iran und Trauben aus Indien kosten weniger als dieselben
Produkte aus Kalifornien oder Südafrika. Milchprodukte des emiratischen Her-
stellers Al-Ain oder des saudischen Foodimperiums Almarai kosten nur ein Drit-
tel des Preises importierter Ware. Wer aber saudische Schokoriegel, omanische
Kartofelchips oder andere regionale Spezialitäten haben möchte, indet sie am
ehesten in den Souqs, in den unabhängigen Kleinsupermärkten und Kramläden
oder in den »Coops«, den einheimischen Supermärkten mit Emiratis als Kernziel-
gruppe. Die Zielgruppe bestimmt das Warenangebot, und bei den Einheimischen
stehen einheimische Produkte hoch im Kurs, von der lokal produzierten
Gewürzmischung über Dateln bis zum kostbaren jemenitischen Berghonig sind
hier auch seltene Produkte zu inden. In den Non-Food-Abteilungen warten Tee-
gläschen, Kafeetässchen und Dallahs, bunte Koptücher und Hauskleider auf
Käufer (auch auf Käufer von wirklich authentischen Souvenirs). Was es nicht
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