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dafür lautstarken Sport. Spitzenrallyefahrer wie die zu Volkshelden gewordenen
Regional-Champions Mohammed bin Sulayem und Khalid Al-Qassimi sind in ihr-
er aktiven Zeit natürlich bestens trainiert. Die meisten Spaßrallyefahrer sind es
nicht, was den Zuschauern aber gleich ist, wenn eine Rallye so viel Spaß macht
wie in Umm Al-uwain. Da wird auf einem unbenutzten Grundstück zwischen
Altstadt und Strandpark ein kleiner Hügelparcours aufgeschütet und mit Flater-
band eingezäunt. Auf einem kleinen Podest stehen alte Ledersofas bereit, und ein
Helfer verteilt kleine emiratische Fähnchen. Man kann damit den Fahrern
zuwinken oder besser, sagt der Helfer, den Scheichs, die gleich kommen. Die Al-
Muallas kommen auch wirklich, läzen sich auf die Sofas und schauen zu, wie
mittelreiche und nicht so reiche Jungs mit ihren gepimpten alten Range Rovern
auf dem Feld herumkacheln. Es sind vermutlich dieselben Typen, die auch
röhrend auf dem Wasser unterwegs sind, mit Jetskis und kleinen Schnellbooten.
Wer brav gewunken hat, bekommt nach dem Event vom Palasthelfer noch ein T-
Shirt geschenkt.
Für Umm Al-uwain ist die Rallye Volksbelustigung, für Proifahrer ist sie al-
lerdings witzlos. Diese stellen sich der »Desert Challenge«, einem interna-
tionalen Rennen, das Mohammed bin Sulayem schon 1991 gegründet hat. Der Ex-
Rallyepilot ist einer der Top-Sportfunktionäre Arabiens und unter anderem einer
der 14 Vizepräsidenten des Motorsport-Weltverbandes FIA. Seine Rennwa-
gensammlung ist legendär, ebenso wie der Unfall, den er 2009 im Dubai Auto-
drome baute: Er setzte vor großem Publikum einen geliehenen
Formel-1-Rennwagen kurz nach dem Anfahren in die Betonmauer.
Dubai hat dank Mohammed bin Sulayems Engagement für den Motorsport mit
dem Autodrome eine eigene Rennstrecke. Es war die erste fertiggestellte Anlage
in der groß geplanten »Sports City« im Landesinneren von Dubai, wo es Platz
und vor allem Infrastruktur für die verschiedensten westlichen Sportarten geben
sollte. Auch hier stoppte die Finanzkrise den Ball. Das Cricketstadion ist inzwis-
chen fertig, ein Fußballstadion soll demnächst gebaut werden, die gigantische
Mehrzweckhalle bleibt zunächst noch eine Fata Morgana.
Die »Zayed Sports City« in Abu Dhabi scheint dem Land als Veranstal-
tungsstäte fast zu genügen. Hier sind Tennis, Bowling, Fitness, Rugby, Eislaufen,
Eishockey, Kampkunst, Basketball, Football und andere Teamsportarten zu
Hause, über allem thront aber auch in den Emiraten König Fußball. Das ist -
wenig überraschend - der Sport, auf den sich alle einigen können. Wie überall
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