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Zu den jüngsten Sportrends gehören Surfen, Stand Up Paddling und Kajak-
touren - erst vor wenigen Jahren hat die erste Dubaier Surfschule eröfnet, in
Abu Dhabi gibt es Kajaktouren durch die Mangroven und in Al-Ain einen Erlebn-
ispark mit Wildwasserkanal, stehenden Wellen und Ratingstrecken. Ebenfalls
neu ist der Trend, dass Fitnessstudios Filialen in den Malls eröfnen. Die Vorstel-
lung, dass Fitness nicht lächerlich und extravagant, sondern notwendig und all-
täglich ist, setzt sich langsam durch, denn über viele Jahre hinweg klagten west-
liche Einwanderer darüber, dass es in den Emiraten zu wenige gute Sportstudios
und zu wenige wirklich gute Trainer gebe. Inzwischen lassen sich die in den Food
Court angefuterten Kalorien also gleich an Ort und Stelle wieder abtrainieren,
oder man kaut gleich Pommes mit Tamarindensoße, die laut Werbung »den
Stofwechsel anregt«, denn mit dem Breitensport entdecken die Emirate auch das
Functional Food.
Walking ist in den Riesenmalls seit deren Eröfnung eine zweckmäßige Bewe-
gungsmöglichkeit. Ausländische wie auch einheimische Frauen trefen sich dort
morgens zum strammen Spazierengehen und anschließenden Kafeetrinken.
Walking ist eine der wenigen Sportmöglichkeiten, die verschleierte Frauen in der
Öfentlichkeit wahrnehmen können. Bei Fitnessstudios sind sie auf »Ladies
Days« oder reine Frauenklubs angewiesen, beim Schwimmen sowieso. Nur die
ganz mutigen oder ganz jungen trauen sich, mit einem Burkini ins Wasser zu ge-
hen. Der Burkini ist eine islamisch geprägte Sportkleidung, da er ähnlich wie ein
Taucheranzug den gesamten Körper bedeckt und mit einem Röckchen die In-
timzone nochmals eigens verhüllt. Wer es mit der Verschleierung jedoch ernst
meint, trägt auch keinen Burkini, denn dieser bedeckt nur die Haut, nicht jedoch
die Körperform. Schwimmen können in den Emiraten allerdings ohnehin die
wenigsten Menschen. Es gibt keinen Schwimmunterricht in den Schulen, auch
nicht in den Ländern der Einwanderer. Daher sieht man in den Wellenbecken der
Spaßbäder erwachsene Männer mit Schwimmwesten, in jedem Wasserrutschen-
Aufangbecken einen Retungsschwimmer und an öfentlichen Stränden Kinder
wie Erwachsene nur bis maximal Brusthöhe ins Wasser gehen. Wer rausschwim-
mt oder, wie am Jumeirah Beach Park sehr gut möglich, zwei Kilometer lang par-
allel zum Strand schwimmt, hat die Schwimmstrecke für sich alleine und ist
zumeist weiß (und hat hinterher einen Sonnenbrand auf Scheitel und Schultern).
Formverdeckend in Form zu kommen ist für emiratische Frauen schwierig, für
Männer wird ein sportlicher Körper durch internationale und heimische Vor-
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