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gerade der neue Damien Hirst oder Andy Warhol? Ein Museum für Gegen-
wartskunst beindet sich in Dubai momentan in der Planungsphase. In der
Alserkal Avenue hat im Frühjahr 2014 das »A4« eröfnet, ein Experimentierraum,
in dem sich Dubaier Filmemacher, Schritsteller, Designer und Künstler trefen
und gegenseitig inspirieren sollen. Gut möglich, dass dort Stücke für die
Eröfnung des Kunstmuseums entstehen.
Bei den »Design Days Dubai«, einer edlen Einrichtungsmesse, gibt es jeden-
falls keine Sonderangebote für Spontankäufer. Die Preise für die Objekte liegen
zwischen 500 und 350000 Euro. Was 2012 in einem Zelt in Downtown als Ver-
such begann, ist mitlerweile mächtig gewachsen und ein großer Erfolg. Messe-
direktor Cyril Zammit, ein Weltreisender und Suchender, hat für Dubai genau
das Richtige zusammengebracht: Luxuriöse, exklusive und damit auch hochpreis-
ige Einrichtungsartikel und internationales High-Class-Design. Käufer wie Auss-
teller rennen ihm förmlich die Bude ein. Zammit erklärt: »Es ist nur ein Klischee,
dass alle Häuser hier mit Marmor und Gold eingerichtet sind. Manche sind es.
Aber gerade die jüngere Generation der Emiratis ist weit gereist und hat interna-
tionalen, anspruchsvollen Lifestyle kennengelernt - anspruchsvoll auf eine an-
dere Art und Weise als die althergebrachte. Die Globalisierung indet stat, aber
manchmal inden die Leute dabei auch ihre Wurzeln und kaufen sich ein exklusiv
für sie angefertigtes Sofa mit Kamellederbezug.« Oder einen Raumtrenner aus
Aghal. Oder Tische aus Wüstenbaumwurzelholz. Zammit achtet darauf, auch die
Arbeiten regionaler Designer auszustellen, und will eben gerade kein Showroom
für gesichtslose Luxusprodukte sein. Die sind in Dubai nämlich schon wieder out.
Was in ist, sind Messen und Festivals, nicht nur für Kunst und Design, auch für
Literatur. Abu Dhabi hat eine Buchmesse, Dubai das »Emirates Airlines Festival
of Literature«. Zu diesem kommen jährlich im Frühjahr internationale Autoren
zu Lesungen und Signierstunden in die Stadt, geben Interviews und Workshops
für den schreibenden Nachwuchs. Es ist ein lebendiger Literaturbetrieb
entstanden, allerdings vor allem getragen von der Expat-Szene. Wer bei Magru-
dy's, dem ältesten lokalen Buchhändler, einkaut, indet leider nur wenige Bücher
von emiratischen Autoren, weder in englischer noch in arabischer Sprache. Emir-
atische Müter klagen auch, dass es zu wenige geeignete Kinderbücher gibt, die
regionale und islamische Werte vermiteln. Das berühmteste emiratische Kinder-
buch, die Geschichte von Ali und dem weinenden Kamel, war in den Neunziger-
jahren ein staatlich gefördertes Projekt. Das ähnliche Kinderbuch vom Schönheit-
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