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nicht, dass sie nicht auch geschätzt werden, seit die Einwanderer sie an den Golf
gebracht haben, ganz im Gegenteil. Während traditionelle Volkstänze - Mädchen
mit schwingendem Haar und Männer mit Spazierstöcken - als uncool gelten,
lieben die Emiratis die neue internationale Clubbing-Kultur, auch weil dort
Frauen und Männer gemeinsam feiern.
Popmusik dringt in jedem Laden und an jeder Imbissbude aus den Lautsprech-
ern - westliche Musik ebenso wie Pop aus Indien, dem Libanon und den Golf-
staaten. Die Platenläden haben eigene Regale für Popmusik vom Golf, die nicht
zu verwechseln ist mit traditioneller Musik oder arabischer Klassik. Die haben ei-
gene Regale, eigene Radiostationen und ihre Liebhaber. Popstars und Stilikonen
in Dubai sind die Libanesin Nancy Ajram oder die einheimische Ahlam Al-Sham-
si, der Ägypter Amr Diab oder der Libanese Ramy Ayach. Internationale Stars
wie Rihanna, Katy Perry oder Justin Timberlake sind mindestens genauso beliebt,
und wenn jemand von ihnen zu einem Konzert in die Stadt kommt, ist dies »Talk
of the Town«. Und genauso wie überall gibt es außer diesem Mainstream auch
einen Underground aus Rockbands und Hip-Hoppern und DJs, die manchmal
identisch sind mit Bands, die in den vielen Hotelbars live spielen, ot jedoch
genau in Opposition zu deren Unterhaltungsmusik gehen. Die Dubaier
Musikszene brummt schon allein wegen des Nachtlebens mit den vielen Liveacts
und Klubs, in denen von elektronischer Musik bis indischem Bhangra alles
aufgelegt wird, was Spaß macht.
Einen typischen Dubai-Sound jedoch gibt es nicht. Der aus Ägypten stam-
mende Rapper Mohamed »Mo« Mansour, im Berufsleben ein Banker, hat seiner
neuen Heimat Dubai 2011 eine inoizielle Hymne geschrieben: Auf die Melodie
von Alicia Keys' »Empire State of Mind« dichtete er einen Text auf die Wunder
Dubais, was ein großer Hit im Internet wurde.
Jazz und klassische Musik bleiben dagegen ein selten zu hörendes Nischenpro-
gramm. Platz für Gastspiele auch großer Ensembles gäbe es, aber das Publikum
zeigt bisher keine große Begeisterung. Ein groß geplantes Kulturzentrum mit
Opernhaus, heater und Konzertsaal am Dubai Creek kam nicht über die Planun-
gen hinaus und wurde während der Finanzkrise ein Opfer des Rotstits, wie der
damalige dortige Kulturmanager Michael Schindhelm in seinem Buch »Dubai
Speed« berichtet. Dass es keine derartigen Spielstäten der westlichen »Hochkul-
tur« gibt, scheint in Dubai aktuell niemanden zu stören. Nachdem aber das Oper-
nhaus im omanischen Muskat und auch das Kulturzentrum »Katara« im katar-
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