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geöfneter Hand durch die Saloona-Schüssel fährt und dabei versucht, außer Soße
auch Stücke von darin verborgenem Gemüse oder Fleisch zu erwischen. Mach-
boos isst sich leichter: Das ist ein Berg gewürzten Reises, auf dem Fleisch- oder
Fischstücke liegen. Einfach zugreifen. Wer das ganze Essen für sich alleine haben
möchte, greit einfach mit der linken (schmutzigen) Hand zu, und alle anderen
werden sich mit Grauen fernhalten. Dass Ausländer zu einer solchen Mahlzeit
eingeladen werden, ist allerdings extrem unwahrscheinlich - schon allein, weil
Ausländer garantiert mit der linken Hand in die volle Schüssel greifen und allen
den Appetit verderben werden.
Was also tun, um ein authentisches emiratisches Geschmackserlebnis zu
genießen? Gehen Sie in einen Supermarkt. Ja, einer der französischen Kete Car-
refour tut es auch. Holen Sie ein Manakish aus der Brotabteilung. Schnappen Sie
sich im Gemüseeck ein paar Gurken und Tomaten aus einheimischer Produktion
(die gibt es), aus dem Kühlregal eine Kamelmilch, Hummus und Labneh (Frisch-
käse) von der Frischetheke, dazu Dosen von Rani Float (Fruchtschorlen) und
Vimto (Beerenlimonade) und machen Sie damit ein Picknick im Park. Das kostet
nur ein paar Euro und geht kaum emiratischer.
Arabeske: Malaak rocks you!
Huda Al-Nuaimi weht in den Showroom herein. Sie trägt eine lange, ließende
Abaya und eine Sheila , die ein wenig wohlfrisiertes Haar sehen lässt. Sie lässt
sich auf einem grauen Sofa zwischen bunt geblümten Kissen nieder, lächelt nied-
lich - und erzählt dann, wie sie ihr Geschät aufgebaut hat. Denn Huda, Anfang
30, ist seit 2010 Designerin und Inhaberin des Modelabels Malaak, das sich auf
High-Fashion-Abayas spezialisiert hat. Ihre Kreationen gibt es bei Saks Fith Av-
enue, in ausgewählten Boutiquen in den Emiraten, Katar und Saudi-Arabien und
in ihrem eigenen Showroom in Dubai. Die Abaya ist der blickdichte schwarze
Umhang der emiratischen Frauen. Die Sheila ist das schwarze Koptuch.
Huda lehnt sich zurück und faltet die Hände über dem Knie. »Die Abaya steht
für bestimmte Werte. Sie hat einen Sinn. Daher wollen wir sie behalten, aber wir
wollen gleichzeitig so stylisch wie möglich sein. Wir lieben Mode, wir haben
ganz viele fashion items in unseren Schränken, aber wir können sie draußen nicht
tragen, obwohl wir das wollen. Daher dachte ich: Ich entwerfe mal Sachen, die
uns draußen stylisch erscheinen lassen!«
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