Travel Reference
In-Depth Information
dazu bei, sie zu verfeinern. »Ich verwende neue Kochtechniken für alte Gerichte
und mache sie damit it für die Zukunt«, sagt sie. Khulood ist im Grunde scheu,
aber sie ist zur Botschaterin der »Emirati Cuisine« geworden, kocht beim inter-
nationalen Gourmet-Festival in Abu Dhabi neben Sterneköchen aus aller Welt
und trit in Fernsehshows auf. Den Mangel an emiratischen Restaurants erklärt
sie so: »Traditionelle emiratische Küche gab es bisher nur zu Hause in den Fami-
lien, und beim guten Essen ging es immer darum, gemeinsam mit der Familie Zeit
zu verbringen. Fürs À-la-carte-Geschät müssen wir die Gerichte neu erinden.«
Ihr Lieblingsgericht Ghouzi ist eine im Ganzen gegarte Ziege, ihr zweitliebstes
Gericht Balaleet , süße gebratene Nudeln mit Ei und Gewürzen - beides ist in ein-
er modernen Sterneküche schwer vorstellbar, aber Khulood beginnt ja gerade erst
mit ihrer Küchenrevolution.
Die arabischen Restaurants im Emirates Palace, dem Burj Al-Arab und anderen
edlen Hotels versuchen es mit einer Mischung: Sie erweitern die typisch libanes-
ische Karte um einheimische Spezialitäten. Es lohnt sich, danach zu fragen oder
auf arabischen Büfets danach Ausschau zu halten. Auch auf Frühstücksbüfets
internationaler Hotels sind für die arabischen Gäste emiratische Speisen im
Angebot, manchmal sogar Balaleet, denn die Nudeln gibt es eigentlich zum Früh-
stück und nicht als Nachtisch. Ein traditionelles emiratisches Frühstück ist an-
sonsten eher detig, es gibt Schafskäse und Oliven, Hummus (Kichererbsenpaste),
Gurken und Tomaten, ägyptische Bohnenpaste ( Foul ), dazu Fladenbrot.
Seafood-Restaurants, die etwas auf sich halten, haben außer dem üblichen lux-
uriösen hunischsteak immer fangfrische Fische aus der Region auf der Karte,
etwa den Hamour , ein weißleischiger Edelisch, oder Hamra (Schnapper). Auch
hier lohnt es sich, nach Tagesangeboten zu fragen oder sich in der Fischbar, die
manche Lokale haben, gezielt einen Fisch aus der Region auszusuchen.
Den Charme eines opulenten Essens daheim kann aber kein Restaurant bieten,
auch nicht wenn es so net wie rustikal mit traditionell bezogenen Sofas ausgest-
attet ist wie das Saudi Cuisine VIP in Abu Dhabi oder so ambitioniert Hammel
und Kamelleisch aukocht wie die Restaurants im Emirates Palace. Bei einem
Familienessen kommen nämlich Platen mit hoch aufgetürmten Gerichten nicht
etwa auf den Tisch, sondern auf den Boden, bevorzugt auf eine Malerplane. Dann
setzen sich alle darum herum und greifen beherzt mit den Händen - den recht-
en! - in die Leckereien. Saloona , eine Kreuzung aus Suppe und Eintopf, isst man,
indem man zunächst ein Bällchen Reis in der Hand festknetet, dann mit leicht
Search WWH ::




Custom Search