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Laut Scharia ist etwa der außereheliche Geschlechtsverkehr verboten. Dies gilt
auch in Dubai. Nach strenger Auslegung dürfen sich unverheiratete Paare daher
kein Hotelzimmer teilen oder nicht allein in Privaträumen trefen. Es gibt Vermi-
eter, die auf das Verbot von Damen- oder Herrenbesuch pochen. Auch einige
Hoteliers wollen sich moralisch nichts zu Schulden kommen lassen und verwei-
gern unverheirateten Paaren den Check-in. Während man für öfentliches
Knutschen meistens nur ein Verwarnungsgeld erhält, kann man in Dubai für eine
Liebesnacht ins Gefängnis kommen und ausgewiesen werden - wenn man denn
angezeigt wird, etwa vom Hotelmanagement oder den Nachbarn, was vorkommt,
wenn auch selten. Relative Sicherheit bieten Hotels westlicher Ausrichtung
(unter anderem daran zu erkennen, dass Alkohol ausgeschenkt wird oder das
Hotel zu einer internationalen Kete gehört) - hier, wo auch der Dresscode ge-
lockert ist, drückt man bei Touristen gerne beide Augen zu. Vor allem bei Nicht-
Muslimen, die nicht mit ihrem Bekenntnis den islamischen Gesellschatsvertrag
unterschrieben haben.
Der Grundstein dieser Gesellschat ist über alle Zeiten und Regionen hinweg
das Glaubensbekenntnis, das bei jedem Gebetsruf zu hören ist, die erste Säule des
Islam. Nach dem Bekenntnis zu Allah und seinem Gesandten Mohammed folgt
die zweite Säule, das eigentliche Gebet, »Salat« genannt. »Salat« bedeutet außer
Gebet auch Segen und Fürbite. Aus derselben Wurzel entwickelt sich der Name
»Etisalat« des größten Telekommunikationsanbieters in den Emiraten. Er
bedeutet einfach »Kommunikation«. Mit dem Gebet sei es so, als würde man ein-
en weit entfernten geliebten Menschen auf dem Handy anrufen, heißt es manch-
mal aus dem Mund moderner Gläubiger - nicht, weil sich beim Gebet ein Ge-
spräch entwickle, sondern weil man beim Anruf an den weit Entfernten denke
und dabei mit dem Gefühl großer Liebe überlutet werde, so als sei der Entfernte
in Wirklichkeit ganz nah. Nicht Allah kommt beim Gebet näher zu den
Menschen, sondern der Mensch nähert sich mit seinen Gefühlen und seinem
Denken Got an.
Fünf Säulen hat der Islam, so lautet die Lehre, und das Gebet ist eine davon,
das Glaubensbekenntnis eine andere. Die drei weiteren sind Zakat , das Spenden
für die Armen und Bedürtigen, das Fasten im Monat Ramadan und einmal im
Leben die Hadsch , die große Pilgerfahrt nach Mekka. Wer sie absolviert hat, darf
sich Hadschi nennen, Frauen ebenso wie Männer. Auch diese Säulen prägen den
Alltag am Golf, gerade Zakat. 2,5 Prozent seines Besitzes soll jeder Muslim
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