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Herrscher darauf achten, die eigene Familie zu bedenken und einzubinden, aber
auch alle anderen wichtigen Familien zu berücksichtigen, damit sich niemand
ausgebremst, übergangen oder übervorteilt fühlt. Um Mitglied einer Majlis zu
werden, muss man kein Scheich sein.
Ofensichtliche Trunkenheit und Nacktheit in der Öfentlichkeit sind verboten.
Ein Brite, der 2013 betrunken und unbekleidet durch seine Wohnstraße auf »he
Palm« torkelte, bekam dafür eine Gefängnisstrafe von sieben Monaten ohne
Bewährung. James Kotak, der Drummer der Scorpions, verbrachte einen Monat
in einem Dubaier Gefängnis, weil er betrunken im Flughafen herumgepöbelt und
seine Hose heruntergezogen hate. In Sharjah ist die Höchststrafe für Drogenhan-
del die Todesstrafe, und als Drogen können auch codeinhaltige Medikamente
oder Psychopharmaka zählen. Auch auf Ehebruch steht die Todesstrafe, wenn er
von mindestens zwei erwachsenen Männern bezeugt wird (was allerdings ausge-
sprochen selten vorkommt). In Dubai ist es für unverheiratete Paare verboten, ge-
meinsam ein Hotelzimmer zu nehmen. Hoteliers, die Unzucht vermuten, können
die Zimmervermietung verweigern oder die Polizei rufen. In Sharjah ist es für
unverheiratete Männer und Frauen verboten, sich gemeinsam in der Öfentlich-
keit zu zeigen. In Abu Dhabi hat einmal ein Ehemann seine Ehefrau nach der
Hochzeit an deren Eltern zurückgegeben und das Brautgeld erstatet bekom-
men - denn als er ihren Schleier zum ersten Mal hob, entdeckte er einen Schnur-
rbart, und der geiel ihm nicht. Wer in den Emiraten während des Ramadan tag-
süber öfentlich isst, trinkt oder raucht, kann verhatet werden. Wer einen un-
gedeckten Scheck ausstellt, kommt ins Gefängnis und wird so lange in Dubai
festgehalten, bis er seine Schuld abbezahlt hat.
Wer emiratische Zeitungen liest, entdeckt darin fast jeden Tag Meldungen, die
Kopfschütteln bis Kopfschmerzen verursachen. Ja, man kann in Dubai und den
anderen Emiraten für das, was man für normal hält, empindliche Strafen bekom-
men. Die Ausrede, man sei Tourist und habe das eben nicht gewusst, gilt nicht
immer. In Dubai drücken die Behörden bei Touristen ot viele Augen zu, darauf
verlassen sollte man sich aber niemals. Das Land ist für seinen guten Ruf als Rei-
seland bekannt, aber die Toleranz hat ihre Grenzen, und diese sind meist reli-
giöser Art. Als Faustregel lässt sich festhalten, dass alles, was mit Sex, Alkohol
und Drogen zu tun hat, in den Emiraten einer anderen Art von Normalität folgt
als in Europa. Und anständig ist in den Emiraten, was in Europa als konservativ
gilt. Fluchen, Schimpfen, Knutschen, Küssen, unanständige Gesten, Baden oben
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