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Politik und öfentliche Hand - Wo sind in den Emiraten
eigentlich die Emire?
»Die Regierung der Zukunt bietet ihren Service 24 Stunden am Tag, sieben Tage
die Woche, das ganze Jahr über«, schrieb Scheich Mohammed bin Rashid Al-
Maktoum in seinem Buch »Flashes of hought« (2014). Ein wenig ist das schon
jetzt so, denn über Facebook oder sein Proil bei Google+, auf dem Scheich Mo-
hammed diesen Spruch postete, ist der Herrscher schon jetzt 24 Stunden am Tag
erreichbar. Wichtige Mitglieder der Dubaier Gesellschat haben ohnehin seine
Handynummer. Wo er auch autaucht, ist er für die Menschen greibar. Man kann
ihm zujubeln und zuwinken, ihn aber auch ansprechen. Scheich Mohammed
macht bereits jetzt den Job, den er der Regierung der Zukunt zudenkt, und lebt
damit seine eigene Vision vor: volksnaher Dienst zum Besten des Landes.
Scheich Mohammeds Leben ist wie das der englischen ueen, eines
Großfamilien-Patriarchen und eines orientalischen Märchenprinzen in einem:
eine Lebensaufgabe als Oberhaupt in einer Familienirma, in der er regiert, re-
präsentiert und es sich auch mal gut gehen lässt. Als Hakim (Herrscher) von
Dubai sowie Vizepräsident und Premierminister der Vereinigten Arabischen
Emirate, der Oberste aller Dubaier Scheichs, hat er Macht, Verantwortung und
Luxus nahezu allein in der Hand. Nur Scheich Khalifa bin Zayed Al-Nahyan, der
Hakim von Abu Dhabi und als solcher traditionell auch Staatspräsident, ist noch
reicher und mächtiger als Scheich Mohammed.
Die emiratischen Regenten sind gesellschatliche Lichtgestalten, die mit
Wandgemälden, Lobgesängen und anderen Sympathie- und Loyalitätsbekundun-
gen geehrt werden. Sie sind aber nicht entrückt wie die Sonnenkönige des
europäischen Absolutismus, sondern aus Tradition und Überzeugung Fürsten
»zum Anfassen«. Heute sind die Scheichtümer zu konstitutionellen Erbmon-
archien geworden, in früheren Jahrhunderten und Jahrtausenden war derjenige
der Scheich eines Dorfes, eines Clans, eines Stammes, dem man diese Aufgabe
zutraute. Otmals war es der Sohn des vorherigen Scheichs, der im Laufe des
Lebens auf diese Aufgabe vorbereitet wurde, aber es war nie automatische der äl-
teste Sohn - was sich bis heute erhalten hat. Der Vater hate, in Beratung mit an-
deren Älteren des Stammes, den richtigen, den geeignetsten Sohn oder auch Nef-
fen als Nachfolger auszubilden; am besten wurden wegen der früheren hohen
Sterblichkeitsraten immer mehrere Jugendliche auf die möglicherweise kom-
mende Aufgabe vorbereitet.
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