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3.1 Endliche Körper
Aus der linearen Algebra sind die endlichen Körper
Z p , p prim, mit p Elemen-
ten bekannt. Es gibt viele weitere endliche Körper, genauer weiß man: Zu jeder
Primzahlpotenz p n , p prim, n
, existiert bis auf Isomorphie genau ein Körper mit p n
Elementen. Dieser Satz wird üblicherweise in einer Vorlesung zur Algebra bewie-
sen. Wir zeigen hier nur die Existenz von Körpern mit p n Elementen.
N
Z n
3.1.1 Die Restklassenringe
>
Es sei eine natürliche Zahl n
1 fest gewählt. In der Menge
Z n der Restklassen
modulo n wird bekanntlich durch
(
+
Z ) · (
+
Z )
=
+
Z
·
=
a
n
b
n
:
ab
n
,d.h. a
b
ab
eine Multiplikation
·
eingeführt. Es ist
( Z n ,
· )
eine Halbgruppe mit neutralem
+
Z =
( Z n ,
+
· )
Element 1
ist ein Ring.
Diese Konstruktion des Restklassenringes
n
1, und
,
Z n :
= Z
(
)
Z
/
n
aus dem Ring
wieder-
holen wir nun: Anstelle des Ringes
Z
betrachten wir den Polynomring K
[
X
]
über
[
]
(
)
einem Körper K und konstruieren aus diesem Ring den Restklassenring K
X
/
h
für ein Polynom h .
Aus der linearen Algebra ist bekannt, dass der Ring
Z n genau dann ein Kör-
per ist, wenn n eine Primzahl ist (vgl. auch Korollar 4.17). Ein analoges Ergebnis
erhalten wir auch für den Restklassenring K
[
]
(
)
X
/
h
für ein Polynom h : Der Rest-
klassenring K
ist genau dann ein Körper, wenn das Polynom h irreduzibel ist,
d. h., h ist kein Produkt von Polynomen mit einem Grad
[
X
]
/
(
h
)
1 . Mit diesem Ergebnis
können wir weitere endliche Körper konstruieren. Etwas allgemeiner nehmen
wir zunächst an, dass K ein Ring ist.
3.1.2 Polynome
Polynome werden oftmals als formale Ausdrücke der Form a n X n
+ ··· +
a 1 X
+
a 0
[
]
in der Unbestimmten X eingeführt. Wir sind genauer: Es sei K
X
die Menge aller
Folgen f
=(
f 0 , f 1 ,..., f n ,...
)
über K , die nur endlich viele Folgenglieder
=
0
(
)
N 0
besitzen. Ist f nicht die Nullfolge
0, 0, . . .
, so existiert ein Folgenindex n
mit f n
=
0 und f k =
0 für alle k
>
n :
f
=(
f 0 , f 1 ,..., f n ,0,...
)
.
Diese Zahl n nennen wir den Grad von f
=(
0, 0, . . .
)
, in Zeichen
deg f :
=
max
{
i
N 0 ; f i
=
0
}
;
ergänzend setzen wir deg
(
0, 0, . . .
)=
und halten uns an die üblichen Regeln
<
n und
+
n
=
für alle n
N 0 .
 
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