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14.3 Faktorisierung mit elliptischen Kurven
Im Jahre 1987 schlug H. W. Lenstra vor, elliptische Kurve zur Faktorisierung na-
türlicher Zahlen zu nutzen. Lenstras Verfahren wird meist mit ECM ( Elliptic Cur-
ve Method ) bezeichnet.
Bei Lenstras Verfahren rechnet man in einer Menge G mit einer nicht wohldefi-
nierten Verknüpfung. Die Menge G wäre mit dieser Verknüpfung eine Gruppe,
wenn die zu faktorisierende Zahl N eine Primzahl wäre. Gerade die Tatsache,
dass der Versuch, Elemente aus G zu verknüpfen scheitern kann, führt zu nicht-
trivialen Faktoren von N .
Gegeben sei also eine natürliche Zahl N , die es zu faktorisieren gilt. Genauer
suchen wir nach einem nichttrivialen Teiler d von N . Gegebenenfalls wäre das
Verfahren auf d und d
erneut anzuwenden.
Z N
14.3.1 Elliptische Kurven über dem Ring
(
6, N )=
Ohne Einschränkung dürfen wir voraussetzen, dass ggT
1 ist. Es sei p ein
- uns unbekannter - Primteiler von N . In einer elliptischen Kurven E über dem
Körper
Z p können wir nicht rechnen, da uns p nicht bekannt ist. Wir werden
daher in E modulo N rechnen, E also als Kurve über dem Ring
Z N auffassen.
Wie schon mehrfach geschehen, identifizieren wir Restklassen modulo N gele-
gentlich mit ihren kleinsten nichtnegativen Repräsentanten.
= ( x , y , z ) Z
1 . In Analogie zur Konstrukti-
3
Es sei V :
( x , y , z , N ) =
N ; ggT
on der Punktmenge von PG
(
2,
Z p )
definieren wir eine Äquivalenzrelation auf V
durch
⇔∃λ ∈ Z N :
( x 1 , y 1 , z 1 ) ( x 2 , y 2 , z 2 )
( x 1 , y 1 , z 1 ) = λ ( x 2 , y 2 , z 2 )
:
P
= V /
und bezeichnen die Menge aller Äquivalenzklassen
:
als die Punktmen-
Z N . Für die Äquivalenzklasse des Punktes
( x , y , z )
ge der projektive Ebene über
schreiben wir wie gehabt
( x : y : z )
.
Weil
Z N kein Körper ist, kann man nicht ohne Weiteres Geraden einführen. Wir
betrachten daher nur die Punktmenge .
I n An alo gie zu unserer Darstellung in Kapitel 13 setzen wir für a , b ∈ Z N mit
4 a 3
Z N
27 b 2
+
= Y 2 Z − X 3
+ aXZ 2
+ bZ 3
( X , Y , Z )
Z N [ X , Y , Z ]
F
:
und erklären die elliptische Kurve über
Z N durch
= { ( u : v : w ) ∈P
; F ( u , v , w )=
E :
0
}
.
Wie in Abschnitt 13.2.1 erkennt man, dass E wohldefiniert ist.
 
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