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7.6 Der Wiener-Angriff *
Der Wiener-Angriff auf RSA wurde 1990 von Michael Wiener [30] vorgestellt. Ist
der geheime Schlüssel d beim RSA-Verfahren nur klein genug , so erhält man even-
tuell den geheimen Schlüssel d als Nenner eines der Näherungsbrüche von
e
n
- hierbei sind e und n die Zahlen des öffentlichen Schlüssels
beim RSA-
Verfahren. Man kann den geheimen Schlüssel in diesem Fall also einfach ermit-
teln. Der Angriff basiert auf dem folgenden Satz:
(
n , e
)
Satz 7.18
Es seien p , q Primzahlen mit q
<
p
<
2 q, n :
=
pq, 1
<
d , e
< ϕ (
n
)
,
1
3 n 1/4 . Dann ist
r
d
e
(
ϕ (
))
<
ed
1
mod
n
,d
ein Näherungsbruch für
n , wobei
ed
1
=
) N
r :
.
ϕ (
n
< n . Damit gilt
p gilt q 2
<
<
=
Beweis. Wegen q
pq
n , also q
3 n .
( )
n
ϕ (
n
)=
pq
(
p
1
)(
q
1
)=
p
+
q
1
<
3 q
<
1
3 n 1/4 und somit
=
+
ϕ (
)
ϕ (
) <
< ϕ (
)
Und aus ed
1
r
n
erhalten wir r
n
ed
n
1
3 n 1/4 .
( ∗∗ )
r
<
Es folgt nun mit
( )
und
( ∗∗ )
:
=
(
+
ϕ (
)) =
(
− ϕ (
))
<
(
− ϕ (
))
rn
ed
rn
1
r
n
r
n
n
1
r
n
n
3 n 1/4 3 n
1
n 3/4 .
<
=
Wir teilen diese Ungleichung durch nd und erhalten:
n <
r
d
e
1
dn 1/4
1
3 d 2
1
2 d 2 .
<
<
Nun folgt mit Satz 7.17 (b) die Behauptung.
r
d
Der Quotient
lässt sich als Näherungsbruch effizient berechnen. Wegen r
=
ed
1
gilt
ϕ (
)
n
ed
r
ϕ (
n
)=
1,
sodass die Zahlen r und d nach Lemma 4.8 (d) teilerfremd sind. Daher findet man
die Zahlen r und d mit Lemma 7.13 als Zähler und Nenner eines Näherungs-
bruchs von n .
Wir schildern nun den Wiener-Angriff auf RSA. Dabei gehen wir davon aus,
dass die Primzahlen p und q und der geheime Schlüssel d die Voraussetzungen
des Satzes 7.18 erfüllen:
Der Angreifer bestimmt alle Näherungsbrüche von n und testet, ob der Nähe-
rungsbruch k
der gesuchte Bruch ist, d. h., ob k
=
r und
=
d gilt.
 
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