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7.5.4 Unendliche Kettenbrüche
Auch irrationale Zahlen sind durch Kettenbrüche darstellbar. Wir entwickeln die-
se Theorie nur so weit, wie wir sie benötigen.
Da jeder endliche Kettenbruch eine rationale Zahl darstellt, sind Kettenbrüche
irrationaler Zahlen zwangsläufig unendlich. Bei einer rationalen Zahl x
a
=
b fan-
den wir die Koeffizienten a 0 ,..., a n der Kettenbruchentwicklung durch sukzessi-
ve Division mit Rest (siehe den Beweis zu Satz 7.12). Bei einer irrationalen Zahl x
bestimmt man die Koeffizienten wie folgt. Man setzt x 0 :
=
x und a 0 :
=
x 0
Z
und rekursiv für i
0:
1
x i
( )
x i + 1 :
=
und
a i + 1 :
=
x i + 1
N
.
a i
Für die so erhaltene Folge
(
a i )
nennt man
a 0 ; a 1 , a 2 ,...
den unendlichen Kettenbruch von x und p k
q k
=[
a 0 ; a 1 ,..., a k ]
N
:
für jedes k
den k -ten Näherungsbruch von x .
Bemerkung
Berechnet man die Zahlen a 0 , a 1 , a 2 , . . . auf die geschilderte Art für eine ratio-
nale Zahl x , so gibt es einen Index n mit x n
N
, es ist dann
a 0 ; a 1 , a 2 ,..., a n
ein (endlicher) Kettenbruch mit Wert x .
Man kann zeigen, dass die Folge der Näherungsbrüche p k
q k
gegen x konver-
giert.
Wir benötigen in Kapitel 11 nur das folgende Ergebnis zu unendlichen Ketten-
brüchen.
Lemma 7.14
Ist
a 0 ; a 1 , a 2 , ...
der unendliche Kettenbruch zur irrationalen Zahl x, so gilt für jedes
k
N 0 :
=[
]
x
a 0 ; a 1 ,..., a k , x k + 1
,
( )
wobei die Zahlen x k + 1 durch die Rekursion
gegeben sind.
Beweis. Für k
=
0 gilt:
1
x 1 =
[
a 0 ; x 1
]=
a 0
+
a 0
+(
x 0
a 0
)=
x 0
=
x .
Ist die Behauptung für k
1
N
korrekt, so folgt
1
x k + 1 ]=[
x
=[
a 0 ; a 1 ,..., a k 1 , x k ]=[
a 0 ; a 1 ,..., a k 1 , a k +
a 0 ; a 1 ,..., a k , x k + 1 ]
.
Damit ist die Behauptung bewiesen.
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