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In-Depth Information
Kommt ein mobiles Gerät mit aktivierter Bluetooth-Kennung an einem Gerät mit Bluetooth
vorbei, ist dessen Position natürlich auch ziemlich genau zu bestimmen. Ofensichtlich bie-
ten sich diese Lokalisierungstechniken bei mobilen Geräten an, aber sie sind nicht darauf
beschränkt - gerade wenn man an die besagten (meist unbemerkten) Spionagefunktionen
vieler Smartphones denkt, die ihre Umgebung scannen und die Daten weitersenden.
IP-Adressen
Wenn alle diese Quellen nicht verfügbar sind - selbst über IP-Nummern kann man Positionen
bestimmen und das geht dann selbst für reine PCs, die ganz ohne W-LAN-Router etc. online
gehen. Die Genauigkeit ist da in der Regel zwar recht gering, aber zumindest die Region lässt
sich bestimmen und teils sogar mehr, wenn bestimmte Voraussetzungen gegeben sind. Aber
wie geht diese Ortsbestimmung mit IP-Nummern? Erst einmal glauben viele Laien, dass sie
vollkommen anonym im Internet surfen, da sie ja von ihren Providern dynamische IP-Adres-
sen zugeordnet bekommen. Das ist schon deswegen falsch, da - je nach aktueller Gesetzes-
lage - Provider die jeweilige Zuordnung einer IP-Adresse protokollieren und über längere Zeit
speichern müssen. Und selbst bei dynamisch zugewiesenen IP-Adressen sollte man immer
beachten, dass viele dynamisch vergebene IP-Nummern immer wieder gleich vergeben wer-
den und wenn eine Position einmal bekannt ist, spricht viel dafür, dass die IP-Adresse wieder
diese Position repräsentiert. Ebenso wäre Anonymität nicht identisch mit fehlender Informa-
tion über die Position, denn die Positionen der Einwahlknoten ins Internet sind ja bekannt.
Von daher kann man leicht die Region bestimmen, woher eine Anfrage kommt. In der Regel
ist zumindest die Stadt oder der Landkreis bekannt. Wenn man dann noch berücksichtigt,
dass man Antwortzeiten zwischen dem Einwahlknoten und dem lokalen System messen
kann, lässt sich die Entfernung zum Einwahlknoten recht genau schätzen 9 .
Damit ist zwar nicht die Richtung aus Sicht des Einwahlknotens bestimmt, aber sollte man
nun noch auf dem Client gewisse Anweisungen ausführen können (etwa mit einem Skript
oder aus einer Anwendung heraus), kann man mit verschiedenen Techniken dem Inhaber
einer IP-Adresse doch viel näher kommen. Ein Skript kann etwa „nach Hause telefonieren“
oder Testdaten an mehrere Stationen schicken, deren Position man kennt und dann über
mathematische Verfahren wie Triangulation die genaue Position bestimmen. Im Allgemei-
nen ist die Lokalisierung rein über die IP-Adresse jedoch recht ungenau.
Viel Auswahl
Es gibt also mehrere Varianten, wie automatisch ein Gerät bzw. Standort mehr oder weniger
genau lokalisiert werden kann. Die Techniken im Hintergrund werden möglichst automa-
tisch das Verfahren zur Lokalisierung auswählen, das die bestmöglichen Standortdaten lie-
fert, wenn mehrere Möglichkeiten zur Verfügung stehen.
14.4.2■Der Geolokalisierungsdienst von Google
Nun ist eine konkrete Geolokalisierung mit einem Lokalisierungsdienst verbunden, wie er
etwa mit Google Service bereitsteht. Ein so großer Anbieter von Webdiensten kennt natür-
lich die Positionen von allen relevanten Routern im Internet und nicht nur das. Wer sich ein
9 Sie kennen vielleicht Tools wie ping oder traceroute/tracert.
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