Java Reference
In-Depth Information
3.3■HTML5 und DOM5
Im Laufe des Kapitels kamen wir ja bereits immer wieder auf HTML5 zu sprechen und wir
werden auch - insbesondere bei den erweiterten JavaScript-Techniken - noch intensiv mit
HTML5 arbeiten. Sie kennen mittlerweile schon einige Aspekte dessen, was als Zukunt von
HTML gesehen wird. In dem Abschnitt vertiefen wir in einer ersten Phase (soweit wir ohne
Programmierung auskommen) diese Ausführungen. HTML5, dessen erste Entwürfe bereits
im Jahr 2004 vorgestellt wurden, ist der oizielle, praxisorientierte, modulare Nachfolger
von HTML4, aber auch XHTML 1.0, wobei dessen direkter Nachfolger ot XHTML5 genannt
wird 3 . Anfang 2014 ist HTML5 immer noch nicht oiziell verabschiedet und die Sprache
beindet sich noch in der Entwicklung. Allerdings ist HTML5 schon so ausgereit, dass sich
in zentralen Aspekten wohl nicht mehr viel groß ändern wird (siehe auch die oiziellen
Dokumentationen bei W3C - etwa http://www.w3.org/html/wg/drats/html/master/ ). Insbe-
sondere werden zentrale Features auch schon in neuen Browsern unterstützt. Die zentralen
Neuerungen von HTML5 gegenüber den Vorgängern liegen in den Bereichen von dynami-
schen 2D- und irgendwann auch 3D-Graiken, der nativen Video- und Audioverarbeitung,
dem lokalen Speichern von Informationen, dem Verlagern von Aufgaben in Hintergrund-
prozesse, der nativen Speziikation von Formulareingaben samt Bereitstellung neuer Benut-
zereingabeelemente wie Datums- oder Farbkomponenten, Fortschrittsanzeigen oder Menüs
und Semantik und Mikrodaten. Des Weiteren soll HTML5 die Wohlgeformtheit (Fehlerfrei-
heit) von Webseiten vorantreiben, ohne so rigide wie XHTML zu sein. Nur eine solche Wohl-
geformtheit kann die konsistente Erweiterung der DOM-Schnittstelle zuverlässig gewähr-
leisten, was sich letztendlich hinter den meisten Erweiterungen verbirgt.
Eine bereits genannte zwingende Regel in XHTML ist, dass es keine Attribute ohne Wertzu-
weisung geben darf. Das gilt auch bei Attributen, denen nur zwei Werte zugewiesen werden
können (boolesche Werte - Wahrheitswerte), oder bei Attributen, denen man einfach einen
Vorgabewert zuordnen kann, wenn das Attribut ohne Wertzuweisung gesetzt wird (etwa
border bei Tabellen). Gerade bei solchen booleschen Attributen muss man in XHTML
manchmal solche seltsamen Konstruktionen notieren wie controls="controls" . Sie wei-
sen einem Attribut also dessen Namen als Wert zu. Das hat sicher auch zur Ablehnung von
XHTML beigetragen. Denn in reinem HTML hat man solche Attribute als Schalter verwen-
det. Ist ein Attribut vorhanden, wird der Wert als wahr betrachtet (in unserem kleinen Bei-
spiel würden also Bedienelemente eines Mediaplayers angezeigt), und fehlt das Attribut,
wird der Wert als falsch gesehen (in unserem kleinen Beispiel würden also Bedienelemente
eines Mediaplayers nicht angezeigt). Das ist einfach und bequem und wurde von den Web-
seitenerstellern eindeutig bevorzugt. HTML5 geht nun auf diese Wünsche ein und gestattet
wieder die Verwendung von Attributen ohne Wertzuweisung, wenn so eine Situation vor-
liegt.
Wenn man sich die weiteren Schlagwörter auf der Agenda für HTML5 ansieht, fallen Sicher-
heit, Konsistenz, Vereinfachung, Zugänglichkeit (in Hinsicht auf Barrierefreiheit) und Uni-
versalität auf. Bemerkenswert ist auch, dass HTML in Zukunt ein sogenannter Living Stan-
dard werden soll. Das bedeutet also eine Speziikation der Sprache, die einer ständigen
Korrektur und Erweiterung unterliegt. Mit anderen Worten  - in HTML sollen in Zukunt
3 Was letztendlich dem widerspricht, dass XHTML nicht mehr weiterentwickelt werden soll.
Search WWH ::




Custom Search