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3.2■Ein erster Blick auf Objekte und
das DOM-Konzept
An dieser Stelle werfen wir einen ganz kurzen, ersten Blick auf das DOM-Konzept (Docu-
ment Object Model). In diesem Konzept wird eine (X)HTML-Seite (oder allgemein ein baum-
artig aufgebautes Dokument - z. B. auch ein XML-Dokument) nicht als statisch aufgebaute,
fertige und nicht unterscheidbare Einheit, sondern als diferenzierbare Struktur betrachtet,
deren einzelne Bestandteile Programmen und Skripten dynamisch zugänglich sind. Dieser
Ansatz ermöglicht die individuelle Behandlung von Bestandteilen einer Webseite auch
dann, wenn die Webseite bereits in den Browser geladen ist, und zwar eine Behandlung, die
weit über die einfache Interpretation durch den Browser beim Laden eines Dokuments von
oben nach unten hinausgeht.
Das DOM-Konzept beinhaltet verschiedene Teilaspekte. Es veranlasst beispielsweise einen
Browser, eine (X)HTML-Seite zwar wie eine gewöhnliche Textdatei zu lesen und entspre-
chende (X)HTML-Anweisungen auszuführen. Darüber hinaus wird der Browser jedoch beim
Laden der Webseite alle ihm im Rahmen des Konzepts bekannten und einzeln identiizier-
baren Elemente einer Webseite bezüglich ihres Typs, ihrer relevanten Eigenschaten und
ihrer Position innerhalb der Webseite indizieren. Dies ist eine Art Baum im Hauptspeicher
des Rechners, der beim Laden der Webseite aufgebaut und beim Verlassen der Seite wieder
gelöscht wird. Ähnliche Elemente werden bei der Indizierung vom Browser gemeinsam in
einem Feld verwaltet. Auf diese Weise hat der Browser nach dem Laden der Webseite genaue
Kenntnis über alle relevanten Daten sämtlicher eigenständig für ihn ansprechbarer Ele-
mente in der Webseite. Welche das jedoch sind und was er damit anstellen kann, das kann
sich je nach Browser erheblich unterscheiden. Insbesondere spielt hier das Prinzip der Feh-
lertoleranz eine gravierende Rolle, wenn ein Browser automatisch gewisse Strukturen der
Webseite ergänzt oder weglässt. Denn je nachdem, wie ein Browser das macht, wird der
DOM-Baum möglicherweise unterschiedlich aussehen. Das macht einen zuverlässigen
Zugrif sehr schwer.
Das DOM-Konzept hat für dynamische Webseiten erst die Grundlage geschafen. Jedes
ansprechbare Element (etwa ein bestimmtes (X)HTML-Tag) kann bei Bedarf auch während
der Lebenszeit der Webseite aktualisiert werden, etwa wenn mittels eines Skripts die Posi-
tion eines Elements in der Webseite verändert oder über Style Sheets nach dem vollständi-
gen Laden der Webseite das Layout eines Elements dynamisch verändert wird.
Nun taucht in der ausgeschriebenen Form von DOM das Wort Objekt auf. Das ist absolut
zentral. Später in der Programmierung mit JavaScript, aber auch zum Verständnis des
DOM-Konzepts sollten wir uns kurz Gedanken machen, was denn ein Objekt eigentlich
bezeichnet. Unter einem Objekt stellt man sich in der Programmierung ein Sotwaremodell
vor, das ein Ding aus der realen Welt mit all seinen Eigenschaten und Verhaltensweisen
beschreiben soll. Zum Beispiel sind ein Drucker, ein Bildschirm oder die Tastatur ein Objekt.
Auch Teile der Sotware selbst können ein Objekt sein, beispielsweise der Browser oder ein
Teil davon - zum Beispiel ein Frame, die Statuszeile des Browsers oder das Browserfenster,
oder nur ein Teil eines Dokuments - eine Überschrit in einer Webseite, ein Absatz, eine
Graik usw. Eigentlich ist im objektorientierten Denkansatz alles als Objekt zu verstehen,
was sich eigenständig erfassen, beschreiben und ansprechen lässt.
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