Java Reference
In-Depth Information
Skriptsprachen (wie etwa JavaScript) über keine (echten) Kontrollstrukturen in Form von
Bedingungen, Sprüngen oder Schleifen. Es gibt keinen Programmluss in dem Sinn, wie er
bei Programmen oder Skripten vorkommt. Ebenso werden Sie in HTML keine Variablen
inden (im engeren Sinn - Formularfelder kann man im weiteren Sinn als Variablen verste-
hen). Es gibt ebenso keine Befehle im Sinne von Befehlswörtern, die eine Aktion auslösen.
Allerdings beinhaltet HTML ab der Version 4 Schlüsselwörter, die Voraussetzung für das
Aufrufen von Funktionen sind (sogenannte Eventhandler). Ein solcher Eventhandler dient
in HTML aber zum Aufruf von Funktionen wie JavaScripts und nicht zu einer Programm-
lusssteuerung auf Basis von HTML.
Nun werden auch Dokumentenbeschreibungssprachen wie HTML über die Zeit immer wei-
ter entwickelt und es gibt bis heute eine Vielzahl von Zwischenversionen und herstellerspe-
ziischen Spezialvarianten sowie XHTML. Es gibt dementsprechend eine Anzahl von Brow-
sern, die spezielle Varianten von HTML verstehen, die für andere Browser unbekannt sind.
Dazu existieren über die gesamte Existenz des WWW immer ältere Browser, die Befehle
neuerer Sprachversionen nicht kennen (können), da zu deren Entstehungszeit die entspre-
chenden Befehle noch nicht vorhanden waren. Kurz gefasst - es gibt also Befehle, die der
eine Browser kennt, der andere jedoch nicht.
3.1.1■Das Prinzip der Fehlertoleranz
Was soll nun aber geschehen, wenn ein Browser eine Webseite mit einer Anweisung lädt,
die er nicht versteht? Ein Browser kann unbekannte Befehle einfach ignorieren . Das mag
zwar erst einmal nicht positiv erscheinen, ist aber - zumindest bei der Beschreibung von
Dokumenten  - ein sehr intelligentes Verhalten. Das Ignorieren von unbekannten Anwei-
sungen durch den Browser basiert auf dem Prinzip der Fehlertoleranz , welches zu den
Eckdaten der Interpretation von HTML respektive des gesamten WWW gehört.
Vereinfacht gesagt veranlasst das Prinzip der Fehlertoleranz Programme zur Auswertung
von HTML-Dokumenten, bei der Interpretation so fehlertolerant wie irgend möglich zu sein.
Der äußerst positive Efekt ist, dass dann auch syntaktisch unkorrekte Dokumente oder
Dokumente mit unbekannten Anweisungen so weit wie möglich ausgewertet werden kön-
nen. Soweit Browser korrekte bzw. bekannte Anweisungen vorinden, werden diese Anwei-
sungen ausgeführt. Falsche, unbekannte oder unvollständige Anweisungen werden ganz
einfach ignoriert. Im ungünstigsten Fall bleibt reiner, unformatierter Text übrig und damit
jedoch die eigentliche Information einer Webseite weitgehend erhalten.
Das Prinzip der Fehlertoleranz hat noch eine zweite Facette. Es sorgt ebenso dafür, dass
fehlende Elemente in einer HTML-Seite quasi automatisch vom Browser im Hintergrund
ergänzt werden, wenn die Ergänzung eindeutig möglich ist. Dies ist z. B. der Grund, warum
auch Webseiten ohne jedes Grundgerüst im Browser angezeigt werden  - meist gänzlich
ohne Probleme. Lassen Sie uns das einmal beweisen. Erstellen Sie ein neues Webprojekt
kap3 und dort die folgende HTML-Datei kap3_1.html:
Listing 3.1■ Hier fehlt ofensichtlich das gesamte Grundgerüst der Webseite.
Eine Webseite
 
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