Java Reference
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von Klartextsprachelementen mit festgelegter Bedeutung, die meist der englischen Sprache
angelehnt sind, und eine zugehörige Syntax. Die in einer höheren Programmiersprache
geschriebenen Anweisungen (der Quelltext ) sind reiner Klartext, der erst einmal für jeden
potenziellen Zielprozessor (weitgehend) identisch sein kann. Eine höhere Programmier-
sprache ist bedeutend einfacher als Maschinensprache (eine Folge von Nullen und Einsen)
zu handhaben, die aber letztendlich jeder Prozessor benötigt. Normalerweise erfolgt also
moderne Programmierung, indem ein Programmierer Anweisungen an den Computer in
einem einfachen Klartexteditor oder einer darauf aufbauenden integrierten graischen Ent-
wicklungsumgebung (IDE) eingibt. Bevor aus solchem Quelltext jedoch ein ausführbares
Programm wird, muss irgendwann die Übersetzung in die prozessorabhängige Maschinen-
sprache erfolgen.
2.3.1■Kompilierung versus Interpretation
Diese Überführung in Maschinensprache kann entweder direkt dann erfolgen, wenn der
Quellcode fertig eingegeben ist. Der gesamte Quellcode wird in einem Arbeitsprozess in
Maschinensprache übersetzt und das fertige Produkt wird an den Anwender weitergegeben.
Dieser Prozess heißt Kompilierung und wird von der Entwicklungsumgebung  - je nach
eingestellter Option  - weitgehend automatisch vollzogen. Dabei muss  - je nachdem, auf
welchem Prozessor das Programm laufen soll  - unter Umständen für jede Plattform ein
separates Programm erstellt werden.
Eine alternative Möglichkeit ist, dass der plattformneutrale Quelltext an den Anwender wei-
tergegeben und erst Schritt für Schritt zu der Zeit übersetzt wird, wenn das Programm
ausgeführt werden soll. In diesem Fall müssen Sie als Programmierer nur den Quelltext
erstellen und unverändert weitergeben. Der Anwender lädt den Quelltext in ein passendes
Programm und sobald eine Anweisung ausgeführt werden soll, wird sie unmittelbar davor
beim Anwender übersetzt. Der Quelltext wird also zur Laufzeit eines Programms interpre-
tiert und das Verfahren nennt sich dementsprechend Interpretation.
Nun hat sich im WWW eine der beiden Möglichkeiten zur Übersetzung des Quellcodes ein-
deutig durchgesetzt - die Interpretation. Aber warum?
2.3.2■unterschiedliche Plattformen und Interpretation
Das Internet ist heterogen! Sagt Ihnen dieser Satz etwas? Heterogen? Nach Deinition im
Lexikon heißt das uneinheitlich, ungleichartig. In unserem Zusammenhang bedeutet dies,
dass wir im Internet die unterschiedlichsten Plattformen vorinden: Großrechner neben
Apple-Computern und PCs sowie mobilen Geräten. Eine Vielzahl von unterschiedlichen Pro-
zessoren tummelt sich im weltweiten Netz. Aber nicht nur das - Großrechnerbetriebssys-
teme existieren neben PC-Betriebssystemen, UNIX samt Derivaten neben Windows mit sei-
nen vielen Ausprägungen. Auch die Kommunikationswege sind uneinheitlich.
Diese Heterogenität erzwingt eine ganz besondere Technik, auf welche Art und Weise Daten
zwischen den Welten ausgetauscht werden müssen. Die Daten müssen für alle Systeme
verständlich sein. Auf der einen Seite - dem Transport - übernehmen dies im Internet Pro-
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