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In-Depth Information
Dabei wird während der Kommunikation über TCP/IP explizit keine Verbindung im eigent-
lichen Sinn zwischen dem Server und dem Client aufgebaut oder gehalten. Bei einer Paket-
vermittlung unterscheidet man dennoch allgemein zwischen einer verbindungsorientier-
ten und einer nichtverbindungsorientierten (oder auch zustandslosen) Form der darauf
aufsitzenden Dienstprotokolle. Diese Speziizierung der Kommunikationsform wird also
nicht auf der Transportebene, sondern oberhalb davon jeweils mit speziischen Protokollen
realisiert, die auf TCP/IP aufsetzen. Solche Protokolle sind etwa Telnet zur Fernsteuerung
von entfernten Rechnern, FTP (File Transfer Protocol) zur Dateiübertragung oder eben auch
HTTP samt seinen Verwandten wie HTTPS, wie es im WWW eingesetzt wird. Diese auf dem
eigentlichen Transportprotokoll aufsetzenden Protokolle sind besagte Dienstprotokolle.
Verbindungsorientierte Datenkommunikation
Bei einer verbindungsorientierten Datenkommunikation wird oberhalb der Datenpakete in
der Ebene der Dienstprotokolle zwischen Sender und Empfänger eine temporäre virtuelle/
logische Verbindung aufgebaut. Das bedeutet, obwohl rein physikalisch keine dauerhate
Verbindung zwischen den Kommunikationspartnern vorhanden ist, wird über ein Dienst-
protokoll ein Mechanismus bereitgestellt, um eine dauerhate Verbindung zu gewährleisten.
Das ist zum Beispiel bei einer Echtzeitkommunikation wie VoIP (Voice over IP - Internet-
telefonie) oder beim Fernsteuern von einem Remoterechner der Fall (zum Beispiel mit Tel-
net oder SSH - Secure Shell).
Zustandslose Datenkommunikation
Bei der nichtverbindungsorientierten Form der Datenübertragung verschickt ein Sender
hingegen einfach Datenpakete mit allen notwendigen Informationen zum Empfänger und
kümmert sich nicht um eine virtuelle Verbindung. Jede Anfrage durch einen Client an einen
Server erzeugt dort genau eine Sendung einer Antwort (die durchaus in viele Einzelpakete
zerlegt sein kann, die erst beim Empfänger wieder zusammengefügt werden). Danach „ver-
gessen“ beide Kommunikationspartner die Verbindung. Das zur Kommunikation von einem
Webserver und einem Webclient (in der Regel ein Webbrowser) entwickelte Protokoll des
Webs - HTTP) - ist nun genau so ein zustandsloses Protokoll. Es erlaubt einen einfachen
Datenaustausch zwischen den beteiligten Parteien, bei dem der Client Daten vom Server
anfordert und als Antwort vom Server eine Webseite gesendet bekommt. Aber es wird keine
Verbindung zwischen Webserver und Webbrowser aufrechtgehalten. Das erschwert auch
die Verfolgung von Sitzungen zwischen einem Client und dem Webserver und die ressour-
censchonende Nachforderung von Daten. Und hier ist ein Dilemma angesiedelt, das AJAX
mittlerweile gelöst hat.
10.1.2■Die HTTP-Details und die HTTP-Header
Wenn nun HTTP so wichtig ist, sollten wir uns das Protokoll genauer ansehen. HTTP wird
in den oiziellen RFCs von TCP der Standard-Port 80 zugeordnet. Zusätzliche Informatio-
nen für die Kommunikation (Übertragungsart, Browsertyp, Servertyp, Sprache etc.) können
in Form von Klartext im HTTP-Header untergebracht werden. Gegebenenfalls können von
einer Applikation auch eigene Header-Felder ergänzt werden. Ein HTTP-Header, der wie
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