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solchen Objekten vollkommen automatisch geschehen. Dieser Automatismus kann weder
vom Programmierer beim Erstellen des Programms beziehungsweise Skripts noch dem
Anwender bei der Ausführung beeinlusst bzw. verhindert werden. Es handelt sich wie
gesagt um essenzielle Kernelemente einer bestimmten Programm- bzw. Laufzeitumgebung
(gleichwertig solcher Verfahren wie der automatischen Typumwandlung und Ähnliches).
Sogenannte Ausnahmen beziehungsweise Exceptions bezeichnen Situationen zur Lauf-
zeit eines Skripts oder Programms, die eine unmittelbare Reaktion und damit die Gene-
rierung von passenden Mitteilungsobjekten erzwingen . Solche Ausnahmen können entwe-
der durch den JavaScript-Interpreter automatisch ausgeworfen werden, wenn es in einer
bestimmten Situation notwendig ist, oder aber von dem Programmierer selbst, wenn es
diesem erforderlich erscheint. Das Resultat ist aber immer gleich - eine Ausnahme tritt auf
und ein entsprechendes Mitteilungsobjekt wird in das Laufzeitsystem hineingefeuert bzw.
geworfen.
HInTErGrunDInFOrMATIOn: Der Begrif „feuern“ ist bei Ausnahmen eher
ungewöhnlich, wird aber verwendet, wenn man die Ähnlichkeit zu einem Ereignis-
objekt andeuten will. Ein Ereignisobjekt wird abgefeuert (ire an event). Bei einer
Ausnahme redet man im Allgemeinen vom „Werfen“ (wegen dem Schlüsselwort
throw und dem „Aufangen“ einer Ausnahme in einem catch -Block).
Der wesentliche Unterschied zwischen der Reaktion auf ein Ereignisobjekt und der Reak-
tion auf ein Ausnahmeobjekt ist nun der, dass die Kenntnisnahme sowie die Reaktion auf
ein Ereignis (etwa den Klick eines Anwenders mit der Maus in der Webseite) weitgehend
„freiwillig“ ist, während die Kenntnisnahme und Reaktion auf eine Ausnahme vom Konzept
generell erzwungen wird oder es hat Konsequenzen (das Skript wird beendet).
HInWEIS: Um es noch einmal ausdrücklich zu betonen - die automatische
Erzeugung eines Mitteilungsobjekts ist nicht gleichbedeutend damit, dass in
einem Programm oder Skript eine bestimmte Reaktion darauf erfolgt oder erfol-
gen muss. An dieser Stelle greit explizit der Programmierer ein, der eine ganz
bestimmte Reaktion für das Autreten eines jeweiligen Mitteilungsobjekts pro-
grammiert. Nur wird auf eine ausgeworfene Ausnahme nicht reagiert, wird eben
das Skript abgebrochen!
9.4.2■Wozu ein Ausnahmekonzept?
Wozu braucht man nun in JavaScript (sowie in nahezu allen modernen Programmiertechno-
logien) überhaupt ein solches Ausnahmekonzept? Nicht jede Situation im Ablauf eines Pro-
gramms beziehungsweise Skripts ist vollkommen planbar. Denken Sie etwa an Benutzer-
eingaben in einem Webformular oder den Versuch, auf ein bestimmtes Objekt zuzugreifen
oder es zu erzeugen. Um Fehler in solchen Fällen zu vermeiden, steht Ihnen zwar die Mög-
lichkeit einer sorgfältig durchdachten und umgesetzten Programmierung mit dem vorheri-
gen Abfangen potenzieller Fehlersituationen zur Verfügung. Aber unter Umständen kalku-
 
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