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ren abgeben mussten. Heute, wo es keine Kriege und andere Bedrohungen mehr
gibt, lohnt es sich schlichtweg nicht. Es mangelt an Arbeitskräten, in den Dör-
fern wohnen fast nur noch alte Leute, die Jungen leben vom Tourismus oder sind
in die Städte oder auf den Kontinent gezogen.
Eine hübsche Anekdote stammt aus der Zeit, als der Ackerbau noch lorierte:
Weil er ein Auskommen sicherte, war Grundbesitz in den Bergen gefragt,
während die Ländereien an der Küste als minderwertig galten. Mit diesen konnte
man wenig anfangen, weil über das Meer ja das Böse kam, sprich, die zahlreichen
Eindringlinge. Das spiegelte sich auch in der Vererbungspraxis. Das »schlechte«
Land am Meer erbten die Töchter, das »gute« in den Bergen die Söhne. Doch mit
dem Niedergang der Landwirtschat und dem Aufstieg des Tourismus kehrte sich
das Werteverhältnis um. Pech für die Männer und späte Genugtuung für die
jahrhundertelang benachteiligten Frauen. Heute sind Grundstücke am Meer Gold
wert und Gegenstand hetiger Spekulation, während die Gebiete im Landesinner-
en eher uninteressant sind.
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