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Art korsischem Othello geworden, weil er Jahre zuvor seine eigene Ehefrau Van-
nina d'Ornano erwürgt hate, überzeugt von ihrer Untreue. Allerdings war sie
nicht etwa mit einem anderen Mann ins Bet gegangen, nein, sie hate sich, so
schien es, mit den verhassten Genuesern eingelassen. Vanninas Vetern warteten
nur auf eine Möglichkeit, die Vendeta zu vollziehen. Sie lockten Sampiero am
17. Januar 1567 in einen Hinterhalt im Hochtal von Cavro und erschossen ihn aus
einem Hinterhalt. Damit iel der korsische Widerstand in sich zusammen.
Die Tribute, die die Genuesen von den Korsen forderten, wurden immer höher.
Der Handel konnte sich nicht entwickeln, weil alle Erzeugnisse nur nach Genua
ausgeführt werden durten und Genua ein Monopol auf alle Gebrauchsgüter
hate. Die Insel war durch eine Hungersnot am Ende ihrer Kräte, ziternd vor Er-
schöpfung und Hass auf ihre Unterdrücker, sammelten sich die Korsen 1729 unter
der Führung der Widerstandskämpfer Andrea Colonna Ceccaldi, Luigi Giaferi
und dem Abt des Klosters von Orezza, Rafaelli, für weitere Aufstände, die sich
noch vier Jahrzehnte lang hinziehen sollten. Die Kämpfe wogten hin und her. Bis
1734 war praktisch das gesamte Landesinnere der genuesischen Kontrolle entris-
sen. Dafür errichteten die Genueser einer Seeblockade, die Korsika von der übri-
gen Welt abschnit.
Ein weiterer Freiheitskämpfer vom Format Sampieros trat auf den Plan:
Giampietro Gafori. Noch heute erzählt man sich die tollsten Geschichten von
diesem General. Als er mit seinen Mannen die Festung Corte stürmte, sollen die
Genuesen Gaforis Sohn, den sie in ihre Gewalt gebracht haten, auf die
Stadtmauer gebunden haben, in der Hofnung, den Vater zum Abbruch der At-
tacke zu zwingen. Aber Gafori ließ die Kanonen mit unverminderter Krat weiter
feuern - schließlich ging es um das Vaterland. Wie durch ein Wunder soll der
Junge unverletzt geblieben sein.
Die Franzosen mischten sich unterdessen immer mehr in den Streit zwischen
Genua und Korsika ein, und es gelang ihnen tatsächlich, unter den Korsen Sym-
pathisanten zu inden.
Auch die Engländer warfen ein Auge auf die Insel. Bald darauf wurde auch
Gaffori in einen Hinterhalt gelockt und getötet. Sampiero war tot, Gafori war
tot, doch ein neuer strahlender Held stand bereit, erfolgreicher als alle seine Vor-
gänger: Pasquale Paoli.
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