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Der Versuch in Java mit SQLJ, an diese Erfolge anzuknüpfen, scheint misslungen
zu sein. SQLJ ist bei Weitem nicht so verbreitet wie JDBC. Anders sieht es auf
der .Net-Plattform aus: Mit LINQ (Language INtegrated Query) kann man hier in
Sprachen wie C# mit SQL-ähnlichen Anweisungen arbeiten.
4GL Bis in die 1990er- und die 2000er-Jahre waren auch Sprachen verbreitet, die
eigens für Datenbankanwendungen entwickelt worden waren. In diesen 4GL
(Fourth Generation Language) sind SQL-Anweisungen, genauso wie etwa An-
weisungen für Schleifen, fest in der Syntax der Sprache verankert. Auch wenn so
Stärken des RDBMS genutzt werden können, gibt es Probleme, die dazu geführt
haben, dass wir die 4GL heute nur noch sehr selten antreffen:
1.
Mit einer 4GL bindet man sich an einen Hersteller. Wenn der Hersteller die
Sprache nicht mehr unterstützt, muss eine neue Heimat für Millionen von
Code-Zeilen gefunden werden.
2.
Man nimmt nicht unmittelbar an Weiterentwicklungen anderer Sprachen teil.
Wenn es etwa neue interessante Sprachfeatures oder Pakete für die Java-
Plattform gibt, muss man warten, bis der Hersteller der 4GL ähnliche Features
bietet - wenn es überhaupt jemals so weit kommt.
18.3
Einige Vorarbeiten
Der große Vorteil von JDBC besteht darin vom Hersteller des RDBMS unabhängig
zu sein. Wir können unser Java-Software mit JDBC entwickeln und die fertige
Anwendung grundsätzlich mit jedem RDBMS kombinieren.
Um mit einem konkreten RDBMS zu arbeiten, benötigen wir einen JDBC-Treiber.
Dieser Treiber ist eine in einem Java-Archiv enthaltene Klasse. Java-Archive sind
Dateien mit der Endung jar , die eine Vielzahl von übersetzten Java-Klassen, al-
so Dateien mit der Endung class , enthalten können. JDBC ist zwar unabhängig
vom RDBMS, der Name der jar -Datei und der Name der Treiberklasse sind aber
sehr wohl vom konkreten RDBMS abhängig und müssen aus der Dokumentati-
on ermittelt werden. Für H2 ist h2-1.2.137.jar der Name der Archivdatei 2 .
Bei anderen Herstellern, gehört der Treiber nicht zur Standarddistribution des
RDBMS und muss - möglicherweise kostenpflichtig - separat bezogen werden.
Der Dokumentation entnehmen wir, dass die Klasse org.h2.Driver bei H2 der
JDBC-Treiber ist. Wenn wir diese Klasse laden, registriert sich der Treiber bei der
Treiberverwaltung unserer Java-Anwendung und kann dann genutzt werden.
Da bei der Arbeit mit JDBC viele Methoden Exceptions werfen können, signa-
lisieren wir dem Compiler mit dem Schlüsselwort throws , dass in der Methode
main Exceptions möglich sind, und müssen sie fortan nicht mehr berücksichtigen.
2
Stand Juli 2011. Der Name der Datei ergibt sich für H2 aus der Versionsnummer. Weil die H2 Distri-
bution nur eine einzige jar -Datei enthält, können wir sie leicht finden.
 
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