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zweite Leidenschat: den Journalismus. 1924 gehörte er zu den Mitbegründern des
»Corriere dello Sport« in Bologna.
In diesen Jahren machte er auch die Bekanntschat der contessa Biancoli, der
Mutter des Flugzeugpiloten und Kriegshelden Francesco Baracca. Sie übergab
ihm ein Symbol, das der Pilot als Talisman benutzt hate: ein sich aubäumendes
Pferd. Jetzt sollte es Ferrari Glück bringen. Und das blieb nicht aus. Zusammen
mit Alfa Romeo reihte er einen Erfolg an den anderen. 1929 gründete Enzo einen
eigenen Rennstall, die Scuderia Ferrari, den er 1931 in den Alfa-Konzern über-
führte, als er wegen eines Nervenzusammenbruchs die Karriere als Rennfahrer
aufgeben musste. Und er stieg zum Leiter der Rennsport-Abteilung von Alfa auf.
1939 kam es zum Bruch mit den Mailändern. Enzo Ferrari baute darauhin in
Maranello eigene Werkstäten auf, die aber erst nach dem Krieg den ersten echt-
en »Ferrari« mit einem V12-Zylinder-Motor produzierten, der sowohl im Renns-
port als im Privatverkehr eingesetzt wurde. Es beginnt die Zusammenarbeit mit
dem Karosseriebauer Sergio Scaglieti, der zu ihm gesagt haben soll: »Chef,
lassen Sie uns schöne Autos bauen, denn ob schön oder hässlich, kostet eh gleich
viel…« 1951 folgte in Silverstone der erste Sieg eines Ferrari in der Formel 1. Zeit
seines Lebens gewannen die roten Flitzer rund 5000 Rennen und 25 Weltmeister-
schaten. Und über die Straßen der Welt rollten seine Autos als absolute Lux-
ussymbole. Mehrere Universitäten zeichneten den ot mürrisch autretenden Al-
ten mit der Ehrendoktorwürde aus. Arbeit war ihm alles, Seitensprünge verzieh
seine zweite Frau Lina Lardi großzügig. Der Mann war ein Glückskind.
Doch Rückschläge blieben nicht aus. 1956 starb Enzos Sohn Dino aus erster
Ehe (dem er dann seine legendäre Baureihe Ferrari-Dino mit einem V6-Zylinder-
Motor widmete). 1957 kam es bei der Mille Miglia (dem Tausend-Meilen-Rennen
Brescia-Rom-Brescia) zu einem schrecklichen Unfall, als ein Ferrari mit
300 km/h in eine Zuschauergruppe raste und neben Fahrer und Beifahrer neun
Menschen, darunter fünf Kinder, starben. Der Unfall bedeutete das Ende der Mille
Miglia als Geschwindigkeitsrennen (heute ist es eine Oldtimer-Rallye). Enzo Fer-
rari musste sich unter anderem wegen angeblicher Wartungsfehler vor Gericht
verantworten, er wurde nach einem dreijährigen Prozess schließlich in allen
Anklagepunkten freigesprochen, doch hinterließ die schreckliche Geschichte in
seiner Seele Spuren.
Das Unternehmen selbst geriet ins Straucheln, eine geplante Zusammenarbeit
mit Ford platzte in letzter Minute, dafür besiegelte Enzo 1969 einen Pakt mit Gi-
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