Travel Reference
In-Depth Information
Konkurrent in der Lebensart (Familie, Essen), bei den Frauen (Latin Lover) son-
dern auch noch beim Fußball: »Beim Sport«, so der Text, »ist unser Luigi beson-
ders tückisch, wie man jedes Jahr millionenfach an den Stränden der Adria beo-
bachten kann.« Als die Italiener dann (verdientermaßen) das Halbinale gegen
Deutschland gewannen, blieben die Neider stumm. Auch bei den Europameister-
schaten 2012 haten die Deutschen mal wieder das Nachsehen. Und ich bekam
nach Spielschluss prompt einen Anruf vom Juve-Fan Tonio…
Das Rot der frühen Jahre
Nach den Torschüssen kommen gleich die röhrenden Motoren. Auch
Formel-1-Rennen werden in jeder Bar übertragen. Und der Name Ferrari lässt
manche Augen leuchten. Deshalb ist es kein Wunder, dass jetzt nach dem Fir-
menmuseum von Ferrari in Maranello (bei Modena) ein Museum zum Leben von
Enzo Ferrari selbst eingerichtet wurde. Man indet es im Geburtshaus des größten
italienischen Autobauers in Modena und in einer spektakulären Ausstellung-
shalle, die in Form einer riesigen gelben Kühlerhaube gleich neben die »Casa
Natale Enzo Ferrari« gebaut wurde. Aber was war das für ein Leben?
Angefangen hate alles mit dem Schnee. Enzo Ferrari kam am 18. Februar 1898
auf die Welt. Der Vater Alfredo, der in seiner Eisenwerkstat unter anderem
Brückenteile fertigte, konnte allerdings wegen der schweren Verwehungen, die
die Straßen unpassierbar machten, erst zwei Tage später zum Standesamt radeln,
sodass alle Urkunden oiziell den 20. Februar als Geburtsdatum ausweisen. Nur:
Nach den Unterlagen der Meteorologen hate es in Modena im Winter 1897/98 so
gut wie nie geschneit, und der Februar soll besonders mild gewesen sein. Doch
passt diese Legende zu vielen Geschichten rund um Ferrari, die voller atembe-
raubend stilvoller, schneller, luxuriöser - und siegreicher - Autos sind.
Im Alter von zehn Jahren nahm der Vater Enzo und seinen älteren Bruder mit
zu einem Autorennen bei Bologna. Der Klang auheulender Motoren beim Start
löste bei Enzo einen Gefühlsschub aus, der sein ganzes Leben anhalten sollte.
Vater und Bruder starben früh (1916), Enzo suchte eine Anstellung bei Fiat in
Turin, wurde abgewiesen und verdiente sich seinen Lebensunterhalt, indem er
Lastwagen von Turin nach Mailand überführte. Dort kam er in Kontakt mit Alfa
Romeo, versuchte sich als Rennfahrer und hate sogleich Erfolg. Er wurde zu
einem der bekanntesten Rennfahrer Italiens. Der Staat ehrte ihn mit dem Titel
»Cavalliere« und später mit dem des »Commendatore«. Und Enzo entdeckte eine
Search WWH ::




Custom Search