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lusconi hate viel von seiner Beliebtheit verloren, als bekannt wurde, dass er mit
jungen Frauen (nach Presseberichten sogar mit Minderjährigen) zweifelhate
Partys feierte. Ein Teil der katholisch orientierten Wählerschat wandte sich da-
rauhin von ihm ab.
Zum Schluss: Die Käsefamilie
Im kulinarisch geprägten Italien ist es auch nicht überraschend, wenn sich Künst-
ler wie Alberto Savinio mit Kennerschat zum Beispiel über die »Käsefamilie«
äußern konnten. Alberto Savinio ist das Pseudonym von Andrea de Chirico. Er
wurde 1891 in Athen geboren und starb 1952 in Rom. Anders als sein Bruder Gi-
orgio, der Hauptvertreter des Stils der metaphysischen Malerei, malte Savinio
phantastische, surrealistisch-groteske Kompositionen und schrieb verspielt-vers-
chrobene Texte - zum Beispiel über die Käsefamilie.
Der Parmigiano-Reggiano sei ein Basiskäse, wie Savinio erläutert. »Er ist in
der Käsefamilie, was der Kontrabass in der Familie der Saiteninstrumente ist. Auf
den Grundton im tiefen, väterlichen Bass des Parmesans stützen sich die leichter-
en Mitglieder des Käsequartets: Taleggio und Crescenza sind die Bratschen und
Altstimmen der Familie, zu ihnen gesellt sich der Kleinkram der hohen Töne, die
zarten Flöten- und Piccolokollegen, der kleine, weiße Montevecchiakäse, der,
winzig, untersetzt und mit Pfeferaugen versetzt, in einem grünen Ölsee weicht.«
Den Gorgonzola nennt unser Autor einen »erwachsenen« Käse. »In seiner Ju-
gend heißt er Panerone. Der Panerone, beziehungsweise der kleine Gorgonzola,
ist weiß und fet, delikat und feucht wie der Gaumen eines jungen Kälbchens.
Der Panerone ist ein Käse vor der Geschlechtsreife, sofern man die Fermentation
als Geschlechtsreife verstehen darf. Zwischen einem Panerone und einem Gor-
gonzola besteht derselbe Unterschied wie zwischen einer bartlosen und einer
bärtigen Wange.« Der Parmesan ist der Vater, welches aber der Muter-Käse ist,
sagt Savinio nicht. Die Mamma bleibt ein großes Geheimnis.
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