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positiver wie in negativer Hinsicht das Landschatsbild Italiens bestimmen.
Besonders fällt das in der Poebene auf: In einem rund 50 Kilometer breiten und
500 Kilometer langen Streifen zwischen Turin im Westen und Udine/Triest im
Osten, der rund sieben Prozent des Staatsgebietes entspricht, lebt ein Dritel der
Bewohner Italiens. Hier hat sich die Hälte der verarbeitenden Industrie des
Landes angesiedelt. Knotenpunkte bilden in diesem Streifen die Stadtregion um
Turin (rund 2 Millionen Einwohner), die um Mailand, Como, Bergamo (6 Million-
en Einwohner) und die um Venedig, Padua, Treviso (1,2 Millionen Einwohner).
Von Mailand aus schiebt sich ein verstädterter Raum an der Via Emilia (der alten
römischen Konsularstraße) bis nach Bologna und schließt Städte wie Lodi, Pi-
acenza, Parma, Reggio Emilia und Modena mit ein.
Es ist vorauszusehen, dass sich dieser Stadtraum bis an die Adria nach Rimini
fortsetzen wird. In Mitelitalien ist Verstädterung größeren Ausmaßes nur im
Raum Florenz, Pisa, Livorno (1,5 Millionen Einwohner) zu erkennen. Die
Hauptstadt Rom, die wenig Waren - dafür umso mehr Gesetze und Verordnun-
gen - produziert (hier sind fast vierzig Prozent der arbeitenden Bevölkerung bei
der öfentlichen Hand angestellt), ist die größte Stadt Italiens. Sie ist sogar die
einzige, die als Gemeinde auch einen dauernden Zustrom verzeichnen kann. Die
Stadtregion dagegen (3,6 Millionen Einwohner) wächst kaum. Sie wird von der
äußerst lebhaten und zugleich bedrohlich engen Region um Neapel, Caserta und
Castellamare mit Ausläufern nach Avellino und Salerno (4,2 Millionen Ein-
wohner) übertrofen. Hier registriert man auch die höchste Einwohnerdichte
(8200 Menschen je uadratkilometer, in Mailand sind das 7200, in Rom 2100 -
der Landesdurchschnit beträgt 201 Einwohner je uadratkilometer).
Wenn man von Italien spricht, muss man einfach von Neapel erzählen. Von
seinen prächtigen Kirchen, den dunklen Gassen, den lebhaten Märken, den herr-
lichen Restaurants, den Seilbahnen, die in die Oberstadt führen. Und von diesem
phantastischen warmen Licht, das die Gesichter der Menschen an der langen
Uferpromenade des Chiaia-Viertels umfängt. Gegenüber im Meer kann man
Capri liegen sehen.
Neapel und der Schnee von gestern
Ich kenne keine andere Stadt, in der die Leichtigkeit des Lebens so mit der Geg-
enwart des Todes rechnet wie Neapel. Das zeigt sich eindrucksvoll in den Riten
um die anime del purgatorio , die »armen Seelen im Fegefeuer«. Schädel von
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