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leitete und ihm tagelang von dem nationalen Katastrophenschutz Löschlugzeuge
verweigert wurden, die auf dem römischen Flughafen Ciampino stationiert war-
en. Damals starben neun Mitarbeiter der Einsatzkräte bei der Brandbekämpfung
vom Boden aus, als sie überraschend vom Feuer eingeschlossen wurden.
Italien kann man trotz aller Gefährdungen immer noch als »Garten Europas«
bezeichnen. Die Gemüsekulturen im Umland von Neapel oder im Salento südlich
von Lecce, die Zitronen- und Apfelsinenplantagen bei Catania fallen mir ein,
ebenso die neuen Raps- und Sonnenblumenfelder, die durch EU-Subventionen
vor allem in Mitelitalien entstanden sind. Getreide wird im großen Stil in Apuli-
en angebaut, und im Piemont wachsen Hasel- und Walnussbäume. Die silbrig
glänzenden Olivenbläter sind geradezu ein Symbol für die mediterrane Land-
schat geworden. Daneben gibt es allerdings auch die für die Maschinennutzung
zurechtgestutzten Bäume der öden Obstplantagen oder die graubraunen Kiwi-
oder Sojaplanzungen. Der blau blühende Flachs, der früher für die Leinen-
produktion benötigt wurde, ist leider fast verschwunden. Dafür lässt jeder grüne
Weinberg den Wunsch nach einem gedeckten Tisch aublühen. Die Rebenpracht
erinnert mich zudem daran, dass ich bald wieder zu einem Winzer fahren sollte,
um meine Vorräte aufzustocken.
Beim Anblick von Wein denke ich manchmal an die Barbera-roten Trikots der
Fußballspieler des mythischen FC Turin, der in den Vierzigerjahren fünf Meister-
titel nacheinander gewann. Dann, im Mai 1949, kam die gesamte Mannschat bei
einem Flugzeugabsturz an der Superga, einem Hügel vor Turin, ums Leben. »Il
Toro« wird der Fußballverein wegen des Stiers in seinem Wappen genannt, das
dem der Stadt Turin ähnelt. Er ist bei den Fans der piemontesischen Regional-
hauptstadt beliebter als der größere und erfolgreichere Nachbar, der Fiat-Verein
Juventus Turin. Juve indet dagegen viele Anhänger im Umland von Turin und
auch in ganz Italien. Der »Toro« hat es seit 1949 nie wieder zu alter Größe
geschat. 2012 aber gelang der Mannschat mit ihren weinroten Trikots der
Wiederaufstieg in die erste Liga, die Serie A. Dann wird es auch in Turin wieder
ein Derby geben, wie es Rom und Mailand (und manchmal auch Genua) seit
Jahrzehnten kennen.
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