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cento, das Museum des 19. Jahrhunderts, entstanden, das außer der festen
Sammlung vor allem der Futuristen auch spannende Wechselausstellungen zeigt.
Genua hat sich durch die Restaurierung des Palazzo Ducale einen wunderschön-
en Veranstaltungspalast geschafen. In Florenz gibt es den Palazzo Strozzi. Auch
kleinere Orte wie Bergamo, Mantua, Rivoli, Rovereto, Treviso oder Ferrara
warten regelmäßig mit beeindruckendem Programm auf. Hier wird deutlich, dass
Kunst und Wohlstand einander zugetan sind und der reiche Norden mit seinen
Firmensitzen und Handelsplätzen ein überdurchschnitliches Angebot an den
schönen Künsten genießt.
Doch auch der Süden ist inzwischen aufgewacht, wie die neuen Einrichtungen
in Neapel (MADRE), Palermo (Palazzo Riso) oder Nuoro (MAN) zeigen. Und die
Hauptstadt Rom kann seit einigen Jahren mit Ausstellungen, die auf das große
Publikum ausgerichtet sind, die Vorherrschat des Nordens etwas relativieren.
Zumal mit dem MAXXI von Zaha Hadid ein spektakuläres Museum der Gegen-
wartskunst entstanden ist, das allein wegen seiner Architektur einen Besuch
lohnt. Zu meinen Lieblingsmuseen gehört allerdings ein eher kleines: die Casa di
Goethe in der Via del Corso. In der Wohnung, in der Goethe bei seinem Ro-
maufenthalt 1786 bis 1788 gewohnt hat, ist ein erstaunlich frisches, ganz und gar
nicht verstaubtes Museum entstanden, das jedes Jahr zum Teil ganz überras-
chende Ausstellungen über die künstlerischen Beziehungen zwischen Rom/Italien
und dem deutschen Sprachraum bietet.
Alle Museen lassen sich auf eines zurückführen - auf die Uizien in Florenz.
Giorgio Vasari baute für die Regierung des Cosimo de' Medici ab 1560 eines der
damals größten Verwaltungszentren Europas. Florenz hate kurz zuvor mit dem
Sieg über Siena die Gewalt über die ganze Toskana erringen können. Diese
Räumlichkeiten des Großherzogs waren Ausdruck eines neuen politischen
Machtzentrums. Zur politischen Demonstration gehörte auch die künstlerische.
Vom ersten Tag an wurde das Obergeschoss als Raum für die großherzogliche
Kunstsammlung geplant, die seitdem zu einer der bedeutendsten Sammlungen
der westlichen Welt angewachsen ist. Die »Venus dei Medici« in der Tribuna,
dem achteckigen Allerheiligsten der Uizien, wurde ihr zum Inbegrif. Doch mi-
tunter muss ich meiner Tochter Mara recht geben: Lange in einer Schlange vor
dem Eingang der Uizien zu warten, um sich dann wieder in einer Schlange an
Boticelli, Michelangelo und all den anderen Köstlichkeiten der Kunstgeschichte
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