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Von Canossa nach Sant'Anna
Ein Gang durch die Geschichte
Es gibt wohl kein anderes Land in Europa, das in fast 3000 Jahren so viel
Geschichte geschrieben (oder erduldet) hat wie Italien. Das reicht von Romulus
und den sagenhaten sieben Königen von Rom bis in die Gegenwart. Kaum ein
Winkel dieses Landes, der nicht Erinnerungen aus vergangenen Zeiten aube-
wahrt, kaum ein Landstrich, über den sich nicht Geschichten aus der Geschichte
erzählen ließen. Mit dem Ende des Römischen Reiches im 5. Jahrhundert n. Chr.
hate Italien seine staatliche Einheit verloren, die es erst spät (vergleichbar mit
Deutschland) im Nationalstaat des 19. Jahrhunderts wiederfand. Von den dazwis-
chenliegenden historischen Epochen kann man in Landschatsbildern und
Stadtentwicklungen viele Spuren inden. Das Bankwesen wurde erfunden, freie
Stadtrepubliken erprobten demokratische Strukturen, die moderne Rechts-
prechung hat hier ihre Wurzeln, und die wichtigsten Strömungen der Kunst und
der Kultur haben südlich der Alpen ihren Anfang genommen. Große Persönlich-
keiten bestimmten die Zeitläufe: Kaiser wie Augustus, Nero (der gerade von den
Historikern in einem neuen, milderen Licht gesehen wird) oder Marc Aurel in der
Antike, die Ordensgründer Benedikt und Franziskus im Mitelalter, aus dem eben-
falls die Literaten Dante Alighieri und Francesco Petrarca stammen. Der Diplomat
und politische Denker Niccolò Machiavelli, Papst Julius II., die Fürsten Lodovico il
Moro oder Cosimo de' Medici, aber auch der Philosoph Giordano Bruno sind
herausragende Gestalten der Renaissance wie auch die Künstler Rafael, Leonardo
da Vinci, Michelangelo oder Tizian. Das Barock wird durch Architekten (Gian
Lorenzo Bernini), Musiker (Antonio Vivaldi) oder Dramatiker (Carlo Goldoni) ge-
prägt. Dann folgen Komponisten (Giuseppe Verdi, Giacomo Puccini), militärische
Abenteurer (Giuseppe Garibaldi), politische Vordenker (Antonio Gramsci), aber
auch der Diktator Benito Mussolini. Und die Frauen? Sie haben es schwer gehabt
in dieser Geschichte voller Männer. Aber einige, wie Mathilde, konnten sich
durchsetzen.
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